Vortrag: Simon Marius – ein Tychoniker findet Argumente zum Heliozentrismus
Der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog sich über mehrere Etappen. Mit Nicolaus Copernicus war nur gezeigt, dass vom mathematischen Standpunkt nichts gegen eine zentrale Sonne spricht und manche Phänomene leichter erklärt werden können wie die rätselhaften „Schleifen“ der Planeten. Tycho Brahe steigerte die Genauigkeit erheblich, aber erst die Erfindung des Teleskops brachte Bewegung in die Debatte und ließ die Phasen der Venus und die Monde von Jupiter erkennen. Zu beidem forschten zeitgleich Galileo Galilei und Simon Marius, der markgräfliche Hofastronom im fränkischen Ansbach.
Natürlich gab es gleich Streit und verschiedene Interpretationen der Fernrohrentdeckungen. Marius war ein genauer Beobachter und lehnte das antike Weltbild bereits ab, wollte sich aber nicht zum Copernicanismus durchringen. Was waren seine Gründe und was war die Alternative? Der Vortrag stellt die Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde näherkamen.