Lehrerfortbildung 2025

„Astrobiologie – neue Horizonte“

wenn Astronomie und Biologie zusammenwachsen

Lehrerfortbildung an der Sternwarte Sonneberg vom 13.-15. September 2025 (Sa bis Mo)

Informationen als PDF-Download

Zu den großen Fragen, die Astronomen, Biologen, Bio-Chemiker u. a. m. antreiben, gehören:
„Wie ist das Leben auf der Erde entstanden?“ oder „Sind wir allein im Universum?“.

Diese Fragen sind so tiefgehend, dass sie schon im Kindesalter entstehen und lebenslang Bestand haben. Es führt kein Weg vorbei, auch in der Schule darauf einzugehen. Zudem birgt dieses Thema eine gewaltige Motivationswirkung, um sich den MINT-Fächern zuzuwenden. Es existieren viele Anknüpfungspunkte, um den Unterricht in vielen Fächern „anzukurbeln“ – sie bieten ein hervorragendes Feld für Fächerverknüpfung.

Vom 13. bis zum 15. September 2025
geht es bei der Sonneberger Lehrerfortbildung um eine der Urfragen der Menschen: Gibt es auch Leben außerhalb des Planeten Erde?

Zur Beantwortung dieser Frage haben sich die Voraussetzungen deutlich verbessert. Die Astronomen sind mittlerweile in der Lage, die Bedingungen auf Exoplaneten näher zu charakterisieren. Die Biologen kennen mittlerweile viele Lebewesen, die unter extremen Bedingungen existieren können, und die Biochemiker können die Bildung lebenswichtiger Moleküle besser simulieren.

Eine vierteilige „Mini-Vorlesung“ von einem Spezialisten auf dem Gebiet der Astrobiologie führt die Teilnehmer ein in ein neues spannendes Forschungsfeld.

In drei Workshops mit Aktivitäts-Ideen für die Schule können didaktische Ideen zum Thema „Astrobiologie“ ausprobiert werden.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Gebiet der Erforschung extremophiler Lebewesen (Organismen, die sich an lebensfeindliche Umweltbedingungen angepasst haben). Dazu gibt es in der Umgebung der Sternwarte einige weltraumtaugliche Lebewesen selbst zu finden und mittels Schülermikroskopen in Kleingruppen zu untersuchen. Dazu gehören auch die etwas seltener vorkommenden Bärtierchen. Diese Aktivität wurde in Schulen schon mehrfach erfolgreich durchgeführt.

Des Weiteren werden Rechnungen und ein kleiner Quiz zur Astrobiologie eine Rolle spielen.

Zwei Beobachtungsabende auf der Skypole-Wiese und in Sternwartenkuppeln runden das Fortbildungsangebot mit Blicken ins nahe und ferne Universum ab.

Programm und Zeitplanung

INHALTSVORSCHAU 2025

VORTRÄGE („Mini-Vorlesung“)

Das (fortbildende) Fachwissen wird in einer kleinen Vortragsreihe von einem Fachmann gelegt. 2025 wird dies Dr. Alessandro Airo vom Museum für Naturkunde und dem Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Berlin sein.

Die auch als „Mini-Vorlesung“ bezeichnete Vortragsreihe besteht aus vier aufeinander aufbauenden Teilen, die sowohl Überblick als auch einige tiefere Einblicke und aktuelle Ausblicke zur behandelten Thematik gibt (siehe Programm).

VORTRAG / FÜHRUNG

Astronomiemuseum und Sternwarte Sonneberg

Das ursprüngliche Institutsgebäude der Sternwarte Sonneberg beherbergt heute das Astronomiemuseum.

In dieser wahrlich einmaligen Einrichtung erfährt der Besucher etwas über die Geschichte der Sternwarte wie auch eine Menge zu verschiedenen Themen der Astronomie und Raumfahrt.

In sehr anschaulicher Weise vermitteln mit Detailliebe und Geschick hergestellte Modelle dem Besucher einen räumlichen Eindruck von verschiedenen kosmischen Objekten. Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen liefern dem Besucher umfassendere und tiefer gehende Einblicke in verschiedene Kapitel der Astronomie und Raumfahrt.

Die Führung führt auch in die „Schatzkammer“ der Sternwarte mit dem weltweit zweitgrößten Astroplattenarchiv.

Die seit 1925 beständig gewachsene Sternwarte verfügt über verschiedene Fernrohre und fotografische Aufnahmegeräte zur systematischen Aufzeichnung des visuellen Sternhimmels.

Die Aufnahmen ermöglichten die Entdeckung vieler neuer veränderlicher Sterne und Objekttypen.

WORKSHOPS mit Aktivitätsideen für die Schule

Workshop 1:

Sammeln von Kleinstlebewesen, Suche nach Bärtierchen und Co

Die ersten beiden Workshops sollen die Teilnehmenden an das Gebiet der Erforschung möglicherweise „weltraumtauglicher“ Lebewesen (Organismen, die zeitweise extrem lebensfeindliche Umweltbedingungen ertragen) heranführen.

Nach einer Einordnung der zu erwartenden Organismen ins System der Natur und in die Erdgeschichte des Lebens sollen auf dem Sternwartengelände und in der Umgebung Proben aus unterschiedlichen Habitaten gesammelt werden.

Diese Proben werden anschließend für die Untersuchung mittels Schülermikroskopen in Kleingruppen aufbereitet und die verschiedenen Kleinstlebewesen darin gesichtet.

Im Workshop 1 geht es um das Suchen, Finden und erste Präparieren extremophiler Lebewesen (Rädertierchen, Fadenwürmer, Bärtierchen, …), so wie es auch Astrobiologen tun.

Workshop 2:

Mikroskopie der verborgenen Vielfalt: Leben aus Sicht der Bärtierchen

Die aufgefundenen extremophilen Lebewesen (hoffentlich auch von Bärtierchen) werden im zweiten Workshop näher untersucht.

Dazu werden Größenvergleiche angestellt, es wird fotografiert, vermessen und gezeichnet. Anhand ihres Körperbaus werden sie, soweit möglich, systematisch eingeordnet (Bestimmung durch Bildvergleich).

Unterschiedliches Verhalten der Ein- und Vielzeller lässt sich beobachten und beschreiben. Im Fall der Bärtierchen ist das besonders nett anzusehen.

Untersuchungen zur „Weltraumtauglichkeit“, d. h. zu ihrer Resistenz bei Wasserentzug, Nahrungsentzug, Atmosphärenentzug, starker thermischer Belastung bzw. extremer Kälte oder starker UV-Belastung können nur geplant werden.

Workshop 3:

Potpourri möglicher Aktivitäten

Bei diesem Workshop können verschiedene Möglichkeiten für Schüleraktivitäten kennengelernt werden:

• Rechnungen zu Energiebilanzen im Sonnensystem.
• Entfernungen im Sonnensystem und auf Europas Oberfläche.
• Wahrscheinlichkeitsabschätzung über die Existenz von Außerirdischen (Drake-Formel).
• Betrachtungen zum Sublimationspunkt des Wassers und des Wasserverlusts auf dem Mars.
• Ein kleiner Quiz zur Astrobiologie, der von einem Schüler (Matthias Sinnwell) 2010 konzipiert wurde.

NACHTBEOBACHTUNGEN

Bei den Beobachtungsabenden geht es immer auch darum, die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Orientierung am Sternenhimmel und im Umgang mit verschiedenen Beobachtungsinstrumenten zu trainieren.

In der Sternwarte Sonneberg gibt es dafür die einmalige Gelegenheit, Himmelsobjekte mit Hilfe einer Peilanlage („SkyPole“) aufzusuchen.

Inhalte:

• Verschiedene Sternbilder aufsuchen, die gut beobachtbare Galaxien beherbergen, und ihre Positionen für folgende Beobachtungen einprägen.
• Nutzung von Ferngläsern, Kleinfernrohren und einem 60-cm-Fernrohr in einer Kuppel.
• Beobachtung von Planeten (z. B. Saturn und Neptun).

Vortrag bei Schlechtwetter:

Bei Schlechtwetter wird die „Konserve“ geöffnet: „Wenn sich die Sonne verfinstert“. Dabei geht es auch um die „Iberische Trilogie“ – eine Serie von zwei totalen und einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die in den Jahren 2026, 2027 und 2028 sämtlich von Spanien aus beobachtbar sind.

Organisatorisches

Unterkunft

Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Übernachtung selbstständig zu organisieren (siehe https://www.thueringen.info/fileadmin/suche_ext/ergebniss_uebernachten.php?ort=Sonneberg).

Auch wegen ihrer Nähe zur Sternwarte zu empfehlen sind:

• Hotel „Zur Hohen Sonne“
  Waldstraße 6, 96515 Sonneberg, Tel.: 03675 703084
• Berggasthof „Blockhütte“
  Waldstraße 60, 96515 Sonneberg, Tel.: 03675 702840
• Gästehaus „Outdoor-Inn“
  Sternwartestraße 18, 96515 Sonneberg, Tel.: 03675 406804
• Hotel „Schöne Aussicht“
  Schöne Aussicht 24, 96515 Sonneberg, Tel.: 03675 804040

Unkostenbeitrag

• Kosten (Vorkasse): 80,00 Euro
• Dank einer Förderung durch die DPG sind wir hoffentlich wieder in der Lage, den Teilnehmern bis zu 100 Euro an Reisekosten (Fahrtkosten, Übernachtungskosten) gegen Vorlage von Belegen zu erstatten.

Bitte denken Sie auch an:

• Fernglas (eventuell mit Stativ)
• Fotoapparat
• Taschenrechner
• Taschenlampe (möglichst mit vorschaltbarem rotem Filter zur Helligkeitsminderung)
• Warme Bekleidung für Beobachtungsabende
• Schreib- und Zeichengerät

Laptop

Bitte bringen Sie, wenn möglich, einen Laptop mit. Einige Aufgaben erfordern dessen Nutzung.

Didaktische Materialien

Die wichtigsten im Laufe der Fortbildung zur Anwendung gekommenen didaktischen Materialien (z. B. Vortragsfolien, Arbeitsblätter, didaktische Texte) werden gesammelt und über das Internet zugänglich gemacht.

Der entsprechende Link wird den Teilnehmern vor Ort mitgeteilt (als Passwort geschützt).

Ihre Reservierung

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