Heute vor ...
Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
Start von STS-116 (Spaceshuttle Discovery)
Der Start von STS-116 erfolgte am 10. Dezember 2006 und war der erste Nachtstart seit November 2002. Es war der letzte planmäßige Shuttle-Start von Pad 39B, bevor die Startrampe deaktiviert wurde und seitdem für das neue Space Launch System umgebaut wird.
Hauptnutzlast der Mission war die Gitterstruktur P5 mit einer Masse von 1,9 Tonnen, die während des ersten Weltraumausstiegs an der Internationalen Raumstation montiert wurde. Daneben wurden bei zwei weiteren Außenbordeinsätzen die Energiesysteme der Station neu konfiguriert, um die provisorische Verkabelung in den von den Ingenieuren geplanten Endzustand zu versetzen. Dadurch konnten die im September 2006 montierten Solarzellen des P3/P4-Moduls an die stationseigene Energieversorgung angeschlossen werden.
Während eines vierten Ausstiegs, der zusätzlich angeordnet wurde, reparierten zwei Astronauten ein verklemmtes Sonnenpaneel, das sich nicht automatisch einfahren ließ.
Die Raumfähre brachte 2,4 Tonnen Ausrüstung (davon 1,9 Tonnen im Spacehab) zur Station und nahm 1,7 Tonnen nicht mehr benötigter Teile (abgeschlossene Experimente, Ausrüstung, Müll) wieder zurück zur Erde.
Weiterhin kam es zu einer Wachablösung: Der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter wurde von der Amerikanerin Sunita Williams abgelöst und kehrte nach seinem halbjährigen Aufenthalt auf der ISS wieder aus der Umlaufbahn zurück. Mit den fünf Raumflugneulingen von STS-116 stieg die Zahl der Menschen, die in den Weltraum geflogen sind, auf 454.
Missionsende von Asteroidensonde NEAR Shoemaker
NEAR Shoemaker war eine US-amerikanische Raumsonde, die 1996 zur Erforschung des Asteroiden Eros gestartet wurde. NEAR ist die Abkürzung für Near Earth Asteroid Rendezvous (deutsch Rendezvous mit erdnahem Asteroiden); den Zusatznamen „Shoemaker“ erhielt die Sonde im Jahr 2000 nach dem Tod des führenden Geo- und Planetologen Eugene Shoemaker.
NEAR verließ die Erde am 17. Februar 1996 auf einer Delta-II-Rakete. Bereits im März 1996 konnte die Sonde einige Bilder des Kometen Hyakutake aus großer Entfernung übersenden. Ein Vorbeiflug am Asteroiden (253) Mathilde fand am 27. Oktober 1997 statt. Der Abstand betrug 1.200 km. Die Sonde übermittelte einige Bilder. Der Einschuss in einen Orbit um den Asteroiden Eros misslang zunächst zum Jahreswechsel 1998/1999.
Ein Jahr später als geplant, am 14. Februar 2000, erreichte NEAR den gewünschten Orbit um Eros. Die Sonde war damit der erste Asteroiden-Orbiter in der Geschichte der Raumfahrt. Im Laufe der folgenden Monate wurde der Asteroid eingehend erforscht. Die Umlaufbahn wurde von 350 km auf bis zu 50 km abgesenkt. Nach einem Jahr im Orbit um Eros landete die Sonde am 12. Februar 2001 erfolgreich auf der Oberfläche des Asteroiden. Auch dies war ein Novum in der Raumfahrt, da sie gar nicht für eine Landung ausgelegt war. Noch bis zum 28. Februar 2001 übermittelte die Sonde Daten von der Oberfläche des Asteroiden, danach brach der Kontakt ab, da die Solarpanele nicht mehr in Richtung Sonne zeigten.
Missionsende von Saljut 7 EO-1
Saljut 7 EO-1 war die Bezeichnung für den ersten Langzeitaufenthalt an Bord der sowjetischen Raumstation Saljut 7. Die beiden Kosmonauten Anatoli Nikolajewitsch Beresowoi, Kommandant und Walentin Witaljewitsch Lebedew, Bordingenieur, starteten mit Sojus T-5 und kehrten mit Sojus T-7 zur Erde zurück.
Beresowoi und Lebedew starteten am 13. Mai 1982 mit Sojus T-5. Am Folgetag führten sie die erste Kopplung mit der neuen Raumstation Saljut 7 durch. Eine ihrer ersten Tätigkeiten war das Aussetzen des Kurzwellen-Amateurfunksatelliten Iskra 2 am 17. Mai. Dies war das erste Mal, dass ein Kommunikationssatellit von einem bemannten Raumfahrzeug ausgesetzt wurde.
Am 30. Juli 1982 unternahmen Beresowoi und Lebedew den ersten Weltraumausstieg. Von der Bodenstation aus war Alexei Leonow, der erste Mensch, der einen Weltraumausstieg durchgeführt hatte, stets im Funkkontakt mit den Kosmonauten. Lebedew montierte zuerst eine Kamera und einen Scheinwerfer. Dann tauschte er einige Experimente an der Außenhülle der Station aus. Beresowoi blieb dabei in der geöffneten Schleuse. Lebedew inspizierte außerdem das Äußere von Saljut 7 und testete einige Verfahren, die in künftigen Ausstiegen angewendet werden sollten.
Am 20. August koppelte das Raumschiff Sojus T-7 an. Die zweite Besuchsmannschaft bestand aus Kommandant Leonid Popow, Bordingenieur Alexander Serebrow und Forschungskosmonautin Swetlana Sawizkaja. Nach Walentina Tereschkowa im Jahre 1963 war Sawizkaja erst die zweite Frau im Weltall.
Eine Woche lang war Saljut 7 mit fünf Personen bemannt. Das war das erste Mal, dass eine Raumstation eine gemischtgeschlechtliche Besatzung hatte. Sawizkaja bekam das Orbitalmodul von Sojus T-7 als Privatbereich zugewiesen, schlief aber ebenso wie die Männer in der Raumstation.
Die Mission musste vorzeitig beendet werden, weil der Navigationscomputer Delta, der auch für die Ausrichtung der Station zuständig war, nicht mehr korrekt arbeitete. Die Flugleitung entschied, die Mission abzubrechen und Delta von der nächsten Mannschaft reparieren zu lassen.
Beresowoi und Lebedew kehrten am 10.12.1982 zur Erde zurück. Sie hatten mit knapp sieben Monaten im All einen neuen Langzeitrekord aufgestellt. Auch wissenschaftlich war die Mission ein Erfolg. Die Kosmonauten hatten ungefähr 300 Experimente aus verschiedenen Gebieten durchgeführt.
Missionsende von Sojus T-7
Am 19. August 1982 erfolgte der Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Das Raumschiff brachte Versorgungsgüter und Post für die Stammbesatzung der Saljut-Station. Swetlana Sawizkaja wurde die Kommandokapsel der Sojus T-7 als Privatraum zur Verfügung gestellt.
Am 10. Dezember 1982 landete die Rückkehrkapsel mit Walentin Lebedew und Anatoli Beresowoi an Bord nach 113 Tagen 1 Stunde 50 Minuten und 44 Sekunden und 1.825 Erdumrundungen 118 km östlich von Schesqasghan Kasachstan.
Start von Sonnensonde Helios 1
Die Helios-Raumsonden waren ein Gemeinschaftsprojekt der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Erforschung der Sonne. Es wurden zwei Raumsonden gestartet. Ende 1974 startete die erste und Anfang 1976 die zweite.
Die Sonde erreichte eine Sonnenumlaufbahn mit einer minimalen Sonnenentfernung von 46,5 Millionen Kilometern, was etwa der sonnennächsten Entfernung des innersten Planeten Merkur von der Sonne entspricht. Der sonnenfernste Punkt der Umlaufbahn von Helios 1 entspricht etwa dem Abstand der Erde von der Sonne. Der Kontakt zu Helios 1 ging am 16. März 1986 verloren.
Die größte Herausforderung bestand in der Regelung der Temperatur. 50 % der Oberfläche waren mit spiegelnden Reflektoren überzogen, welche die Sonneneinstrahlung zurückwarfen. Zusätzlich waren leistungsfähige Radiatoren auf den beiden Stirnseiten angebracht.
Daneben minimierte die Form die Einstrahlung und die Sonden waren zudem sehr gut isoliert. Durch die schnelle Rotation von einer Umdrehung pro Sekunde wurde die Oberfläche nur kurz der Sonne ausgesetzt und die Wärme gleichmäßig verteilt.
Die Experimente betrafen drei Fragestellungen: die Untersuchung von Partikeln (Ionen, Elektronen, Moleküle) im sonnennahen Raum, die Untersuchung des interplanetaren Magnetfeldes und die Untersuchung des Staubs und Zodiakallichts.
starb Kenneth Essex Edgeworth
Edgeworth veröffentlichte im Jahr 1943 seine Arbeit "The evolution of our planetary system", die als erste Referenz für ein Reservoir an Kometen hinter den Planetenbahnen im Sonnensystem gilt. Es entwickelte sich daraus das Konzept des so genannten Kuipergürtels, der in Irland und Großbritannien manchmal auch als Edgeworth–Kuiper belt bezeichnet wird.
1999 wurde der Asteroid (3487) Edgeworth nach ihm benannt.
wurde Prosper Mathieu Henry geboren
Nach dem Tod von Jean Chacornac waren die beiden Brüder Paul und Prosper Henry mit der Vollendung der Sternkarten beauftragt. Zur Erleichterung dieser Aufgabe bedienten sie sich der Fotografie. Die hierzu notwendigen Instrumente, einschließlich der großen Objektive, stellten sie selbst her. Ihnen ist die rasche Entwicklung der Astrofotografie im 19. Jahrhundert wesentlich zu verdanken.
Sie stellten zahlreiche Fernrohre und andere astronomische Instrumente her. Am Observatorium von Paris entdeckte jeder der Brüder sieben Asteroiden. Im November 1885 entdeckten sie erstmals fotografisch den Reflexionsnebel um die Plejaden.
Zu Ehren der Gebrüder wurde der 42 km große Mondkrater Henry Fréres benannt, der Marskrater Henry, wie auch der Asteroid (1516) Henry.
wurde Johannes Stöffler geboren
Unter Wissenschaftlern bekannt wurde er durch seine astronomischen Instrumente, die er in seiner „Officin“ genannten Werkstatt herstellte. 1493 entstand der große, bis heute erhaltene Himmelsglobus für Weihbischof Daniel Zehender von Konstanz. Drei Jahre später war Stoeffler wiederum am Bodensee, um eine Uhr für das Münster in Konstanz zu konstruieren. Für den Wormser Bischof Johann III. von Dalberg (1445–1503) baute er einen Himmelsglobus, dessen genau kartierte Sterne er mit Gold einfasste.
Ende der 1490er-Jahre berechnete Stöffler eine Fortsetzung von Regiomontans Ephemeriden und konstruierte für Johannes Reuchlin ein Äquatorium, eine analoge Rechenmaschine zum direkten Auffinden der Position eines Planeten zu einem gegebenen Zeitpunkt. Sie stellt in Verbindung mit einem Tafelwerk für die mittlere Anomalie die Ptolemäischen Epizykel von Mond und Planeten auf der Ekliptik dar. Ein ausführliches Tafelwerk, die Tabulae astronomicae, publizierte er 1514.
Seine in mehreren Auflagen erschienene Schrift Elucidatio fabricae ususque astrolabii von 1513 galt bei Astronomen und Feldmessern lange Zeit als Standardwerk zur Anwendung des Astrolabiums.
Ab 1511 war Stöfler dort Professor am 1507 neu geschaffenen Lehrstuhl für Mathematik und Astronomie. Neben seiner Lehrtätigkeit stellte er weiterhin astronomische Instrumente, Globen und Uhren her, unter anderem die heute noch funktionierende astronomische Uhr am Schmuckgiebel des Tübinger Rathauses.
Giovanni Riccioli benannte in der von ihm 1651 im Almagestum novum astronomiam veröffentlichten selenografischen Karte Francesco Grimaldiss einen Mondkrater Stoefler. Die Schreibweise des Kraters Stöfler hielt sich in späteren Karten und wurde 1935 von der Internationalen Astronomischen Union offiziell bestätigt.