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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
starb Stuart Allen „Stu“ Roosa
Während der Vorbereitungsphase der Apolloflüge führte Roosa vom 5. April bis zum 7. April 1968 zusammen mit James Lovell und Charles Duke eine simulierte Notwasserung durch, bei der die Astronauten ca. 48 Stunden in einer Apollo-Landekapsel im Golf von Mexiko trieben.
1969 war Roosa Mitglied der Unterstützungsmannschaft (Support Crew) für Apollo 9.
Er absolvierte seinen einzigen Raumflug vom 31. Januar bis zum 9. Februar 1971 als Pilot der Kommandokapsel (Kitty Hawk) von Apollo 14 zusammen mit Alan Shepard (Kommandant) und Edgar Mitchell (Pilot der Mondlandefähre Antares). Während Shepard und Mitchell sich auf dem Mond aufhielten, verblieb Roosa alleine in der Kommandokapsel im Mondorbit, wo er in dieser Zeit verschiedene fotografisch dokumentierte Beobachtungen durchführte.
Für die Missionen Apollo 16 und Apollo 17 war Roosa als Pilot der Kommandokapsel in der Reservemannschaft.
Start von Röntgensatellit Uhuru
Uhuru (Swahili für Freiheit), auch als Explorer 42, SAS A (Small Astronomical Satellite A) und SAS-1 bezeichnet, war der erste Satellit, der den Himmel vollständig nach Röntgenquellen durchmusterte. Er wurde am 12. Dezember 1970 mit einer Scout-Rakete von der vor der Küste Kenias befindlichen Plattform San Marco gestartet und gelangte in eine Umlaufbahn um die Erde zwischen 531 und 572 km Höhe. Dadurch war dies die erste Satellitenmission der NASA, die nicht vom Gebiet der USA gestartet wurde.
Der Satellit erfasste erstmals den gesamten Himmel; er katalogisierte etwa 300 Objekte. Durch Uhuru wurde das diffuse Röntgenleuchten von Galaxien und erstmals Röntgendoppelsterne entdeckt, darunter Hercules X-1, von denen ein Teil Weiße Zwerge, Neutronensterne oder Schwarze Löcher sind, da diese im Röntgenbereich strahlen, während sie die Materie von ihrem Partner aufnehmen.
Die Mission endete im März 1973; sechs Jahre später trat Uhuru in die Erdatmosphäre ein und verglühte.
starb Milutin Milanković
Milanković erlangte 1920 durch die Berechnung der Milanković-Zyklen große Bekanntheit in der Paläoklimatologie. Nach ihm sind der Asteroid (1605) Milankovitch und ein Mondkrater benannt. Er begründete ebenso den neuen Kalender der Orthodoxen Kirche.
Milanković versuchte mit seiner Theorie eine Verbindung zwischen dem Strahlungshaushalt der Erde und den in der Vergangenheit aufgetretenen Eiszeiten herzustellen.
wurde Steven Alan Hawley geboren
Hawley erhielt 1973 jeweils einen Bachelor in Physik und in Astronomie von der University of Kansas und 1977 einen Doktor in Astronomie und Astrophysik von der University of California, Santa Cruz. Während und nach seinem Studium forschte er an verschiedenen Observatorien.
Bei seinem ersten Raumflug war Hawley Missionsspezialist auf dem Jungfernflug der Raumfähre Discovery am 30. August 1984. Außer dem Kommandanten waren er und die anderen vier Besatzungsmitglieder allesamt Weltraumneulinge. Während der sechstägigen Mission wurden drei Satelliten ausgesetzt.
Hawley startete am 12. Januar 1986 mit der Raumfähre Columbia zur Mission STS-61-C. Hauptziel der Mission war es, den Kommunikationssatelliten SATCOM KU-1 in seine Umlaufbahn zu bringen. Außerdem wurden zahlreiche kleinere astrophysikalische und materialwissenschaftliche Experimente durchgeführt.
Hawleys dritter Flug begann am 24. April 1990. Hauptaufgabe von STS-31 war das Aussetzen des Hubble-Weltraumteleskops. Daneben wurden mit einer IMAX-Kamera Aufnahmen von der Erde gemacht. Die Discovery landete nach fünf Tagen am 29. April.
Mit der Raumfähre Discovery flog Hawley am 11. Februar 1997 zur zweiten Wartungsmission für das Hubble-Weltraumteleskop (HST). Hawley bediente den Roboterarm bei den insgesamt fünf Weltraumausstiegen (EVA), während derer das Teleskop repariert wurde.
Am 23. Juli 1999 flog Hawley an Bord der Raumfähre Columbia im Rahmen der Mission STS-93 ins All. Während der fünftägigen Mission wurde das Chandra-Röntgenteleskop ausgesetzt. An Bord der Raumfähre wurden anschließend Experimente auf den Gebieten Biologie, Astronomie, Atmosphärenforschung und Raumfahrttechnologie durchgeführt.
starb Henrietta Swan Leavitt
Meilenstein: Perioden-Leuchtkraft-Beziehung bei Cepheiden entdeckt
Leavitt bekam 1895 am Harvard College Observatory eine Volontärstelle, und sieben Jahre später wurde ihr eine feste Anstellung angeboten (für 30 Cent die Stunde). Dort beobachtete und katalogisierte Leavitt veränderliche Sterne, allein 1904 konnte sie 172 veränderliche Sterne in der großen und 59 in der kleinen Magellanschen Wolke entdecken. Ein Jahr darauf berichtete sie von 843 neuen veränderlichen Sternen in der kleinen Magellanschen Wolke. 1912 entdeckte Leavitt die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung bei Cepheiden.
In all den Jahren der Beobachtung des Sternenhimmels konnte Leavitt vier Novae beobachten und über 2400 neue veränderliche Sterne entdecken. Außerdem entwickelte sie eine neue photographische Messtechnik, die 1913 internationale Anerkennung fand und unter dem Namen Harvard-Standard bekannt ist.
Zu ihren Ehren tragen der 1973 entdeckte Asteroid (5383) Leavitt und ein Mondkrater (Mondkrater Leavitt) ihren Namen.
starb Leo Anton Carl de Ball
1878 wurde er Assistent an der Sternwarte Gotha. Hier arbeitete er unter der Leitung Adalbert Kruegers als Beobachter an verschiedenen Instrumenten. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in zahlreichen Publikationen. 1881 wechselte er an die Sternwarte Bothkamp bei Kiel, welche damals das größte Teleskop Deutschlands besaß. Diese Privatsternwarte des Kammerherrn von Bülow leitete er schließlich als Direktor. Am 3. September 1882 entdeckte er von Bothkamp aus den Asteroiden (230) Athamantis.
1883 ging de Ball nach Belgien und arbeitete an den Observatorien von Lüttich und Uccle. Ab 1891 war er Direktor der privaten, aber hoch anerkannten Kuffner-Sternwarte in Wien. Im Jahr 1895 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
De Ball veröffentlichte Arbeiten über die Eigenbewegung des Sonnensystems und über Sphärische Astronomie. Ferner erstellte er genaue Tabellen zur astronomischen Refraktion, der Brechung des Lichts von Himmelskörpern durch die Erdatmosphäre.
wurde James Challis geboren
James Challis studierte an der Universität Cambridge. Er wurde von 1836 bis 1878/79 Plumian Professor of Astronomy and Experimental Philosophy und bis 1861 Direktor der Sternwarte Cambridge Observatory.
Er hat 12 Bände Meridianbeobachtungen sowie zahlreiche Beobachtungen von kleinen Planeten und Kometen veröffentlicht. Im August 1846 gelang es ihm, bei systematischen Suchen nach dem von John Couch Adams berechneten Planeten Neptun jenseits der Uranusbahn denselben zweimal zu beobachten, ohne dies jedoch zu erkennen, noch vor der Auffindung durch den deutschen Astronom Johann Gottfried Galle.
Von 1859 bis 1876 entwickelte er auch eine mechanische Gravitationserklärung.
Der Mondkrater Challis ist nach ihm benannt.