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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
wurde Chad Trujillo geboren
Nach seiner Promotion an der University of Hawaii (2000) arbeitete Trujillo am Gemini-Observatorium auf dem Gebiet des Kuipergürtels und des äußeren Sonnensystems sowie der Entstehung des Sonnensystems und anderer Planetensysteme. Bei der Suche nach hellen transneptunischen Objekten war er im Team von Michael E. Brown unter anderem an der Entdeckung der Zwergplaneten Eris und Makemake sowie der großen Asteroiden Quaoar, Sedna, Orcus und 1999 DE9 beteiligt.
Der Asteroid (12101) Trujillo ist nach ihm benannt.
starb Arthur Stanley Eddington
Eddington erfuhr ab 1915 durch Willem de Sitter von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie und gehörte zu den ersten Physikern, die ihre Bedeutung erkannten. Er trug darüber auf dem Treffen der British Association for the Advancement of Science 1916 vor und schrieb eines der frühesten Lehrbücher darüber (Mathematical Theory of Relativity, 1923), das von großem Einfluss im englischsprachigen Raum war.
Außerdem trug er entscheidend dazu bei, die Allgemeine Relativitätstheorie weltweit durchzusetzen: Er organisierte mit dem Astronomer Royal Frank Watson Dyson die Sonnenfinsternis-Expedition am 29. Mai 1919 auf die Vulkaninsel Príncipe im Golf von Guinea in Westafrika.
Eddingtons Beobachtungen der Sonnenfinsternis wurden durch Bewölkung erschwert, trotzdem gelang es ihm, Aufnahmen zu machen. In der nachfolgenden Analyse wurden sie von Eddington als Bestätigung von Einsteins Theorie gewertet.
Eddington entwickelte auch das erste echte Modell der in Sternen ablaufenden Prozesse. Anfang des 20. Jahrhunderts waren sich Astronomen zwar ziemlich sicher, dass Sterne aus glühendem Gas bestehen. Man konnte sich jedoch nicht erklären, weshalb der durch ihre Masse entstehende große Druck von außen nach innen den Stern nicht kollabieren lässt.
Eddington stellte die heute anerkannte Theorie auf, dass sich zwar mit zunehmender Tiefe Druck und Temperatur im Stern erhöhen, aber das Wechselspiel von Gravitations- und Strahlungsdruck einen Kollaps des Sterns verhindern kann. Die Eddington-Grenze, welche die maximale Leuchtkraft beschreibt, die ein Stern im hydrostatischen Gleichgewicht haben kann, ist nach ihm benannt.
Der Asteroid (2761) Eddington und der Mondkrater Eddington sind nach ihm benannt. Die Eddington Medal der Royal Astronomical Society trägt seinen Namen.
wurde Guion Stewart „Guy“ Bluford geboren
Bluford erhielt 1964 einen Bachelor in Luft- und Raumfahrttechnik von der Pennsylvania State University und 1974 einen Master sowie 1978 einen Doktorgrad in Luft- und Raumfahrttechnik im Bereich Lasertechnik vom Air Force Institute of Technology. 1987 erhielt er einen Master of Business Administration (MBA) von der University of Houston.
Am 30. August 1983 flog Bluford mit der Raumfähre Challenger zum ersten Mal ins All. Diese Mission war der erste Flug eines Space Shuttle, bei dem sowohl Start als auch Landung in der Nacht erfolgt sind. Die Fracht bestand aus dem indischen Mehrzwecksatelliten Insat 1-B. Bluford war damit der erste Afroamerikaner, der an einer Raumfahrtmission teilnahm.
Blufords nächster Einsatz erfolgte am 30. Oktober 1985 ebenfalls mit der Raumfähre Challenger. Bei dieser Mission, die auch als D1-Mission bezeichnet wird, wurde das europäische Spacelab im Laderaum mitgeführt. Dabei flogen zum ersten und bisher einzigen Mal acht Astronauten gleichzeitig mit einem Raumschiff ins All.
Am 28. April 1991 flog Bluford mit der Raumfähre Discovery ins All. Hauptziel der Mission war die Durchführung verschiedener militärischer Experimente sowie das Aussetzen mehrerer kleiner Satelliten.
Am 2. Dezember 1992 startete Bluford mit der Raumfähre Discovery zu seinem letzten Weltraumflug. Diese Mission wurde im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums mit einer geheimen Nutzlast durchgeführt.
wurde Owen Kay Garriott geboren
Nach drei Jahren in der Marine setzte er sein Studium der Elektrotechnik an der Stanford University in Kalifornien fort und schloss es 1957 mit einem Master ab. Seine anschließende Doktorarbeit schrieb er über die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in den oberen Schichten der Atmosphäre. Dieses Thema wurde durch die Funksignale von Sputnik 1 inspiriert, die Garriott zusammen mit anderen Funkamateuren an der Universität empfangen hatte. Garriott promovierte 1960, anschließend arbeitete er als Professor an der Stanford University.
Im Juli 1969 war er während des historischen Flugs von Apollo 11 einer der Verbindungssprecher (Capcoms), die von der Flugleitstelle in Houston in ständigem Funkkontakt mit dem Raumschiff standen.
Garriott startete zusammen mit Alan Bean und Jack Lousma am 28. Juli 1973 in einem Apollo-Raumschiff zur Raumstation Skylab. Die 59 Tage dieser Skylab-3-Mission bedeuteten einen neuen Dauerrekord für einen Weltraumflug, der jedoch schon bald darauf von der nächsten Skylab-Besatzung überboten wurde. Garriott war an allen drei Außenbordeinsätzen beteiligt und verbrachte über 13 Stunden außerhalb von Skylab.
Nach seiner Rückkehr zur Erde wurde Garriott stellvertretender Leiter der Wissenschaftsabteilung der NASA. Später verbrachte er ein Jahr als Dozent an der Universität Stanford, wonach er wieder zur NASA zurückkehrte.
Owen Garriott wurde als Missionsspezialist für den Shuttleflug STS-9 mit der Raumfähre Columbia eingeteilt und kam so am 28. November 1983 zu seinem zweiten Raumflug. Kommandant der Mission war John Young mit seinem sechsten Flug ins All. Als erster Ausländer an Bord eines NASA-Flugs gehörte der Deutsche Ulf Merbold zur Mannschaft. Garriott errichtete bei dieser Mission auch die erste Amateurfunkstation im All: W5LFL.
Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Projektingenieur in der NASA-Abteilung für Raumstationen.
starb Asaph Hall
Meilenstein: Marsmonde entdeckt
1877 stand der Mars ungewöhnlich günstig für die beobachtenden Astronomen, die weltweit ihr Augenmerk auf den roten Planeten richteten. Dies führte einerseits zur Entdeckung der „Marskanäle“ durch Giovanni Schiaparelli und andererseits zur Entdeckung der beiden Marsmonde Phobos und Deimos durch Hall. Hierbei wurde er sehr tatkräftig von seiner Frau Chloë Angeline Stickney Hall unterstützt, die ihn immer wieder zu weiteren Beobachtungen ermutigte.
Hall benutzte dazu den großen 26-Zoll-Refraktor „Great Equatorial“, das seinerzeit größte Instrument dieser Art weltweit. Hall berechnete auch die Umlaufbahnen der beiden Monde.
Der Mondkrater Hall und der Asteroid (2023) Asaph sind nach ihm benannt.
wurde Paul Oswald Ahnert geboren
Im Rahmen der Sonneberger Himmelsüberwachung - einem Langzeit-Forschungsprojekt zur Beobachtung und fotografischen Überwachung veränderlicher Sterne - war Ahnert an vielen Entdeckungen der Sternwarte Sonneberg beteiligt. Auch seine Beobachtungsreihen zur Sonnenfleckenstatistik sind von wissenschaftlichem Wert.
Ab 1948 gab er den „Kalender für Sternfreunde“ heraus. Außerdem veröffentlichte er für Amateurastronomen Beobachtungsanleitungen und ein astronomisch-chronologisches Tafelwerk, mit dem zum Beispiel Sonnen- und Mondfinsternisse sowie Planetenpositionen über sechs Jahrtausende hinweg mit erstaunlich hoher Genauigkeit und sehr geringem Rechenaufwand bestimmt werden können. 1957 verlieh ihm die Friedrich-Schiller-Universität Jena den Ehrendoktortitel und würdigte damit seine Verdienste.
Der Asteroid (3181) Ahnert wurde nach Paul Ahnert benannt.
wurde Carl Christian Bruhns geboren
Bruhns studierte zunächst Höhere Mathematik und Astronomie und wurde dann seit 1851 in einer mechanischen Werkstatt in Berlin beschäftigt. Hier konnte er durch seine Leistungen das Vertrauen Johann Franz Enckes erwerben, der seinerzeit Direktor der Berliner Sternwarte war.
Encke stellte ihn 1852 als zweiten Assistent ein. 1854 wurde er erster Assistent. 1856 promovierte Bruhns mit der Schrift De planetis minoribus inter Martem et Jovem circa Solem versantibus (Über die Kleinplaneten, die sich zwischen Mars und Jupiter um die Sonne drehen) (Berlin 1856) und habilitierte sich 1859 an der Universität Berlin.
Seit 1860 war Bruhns Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte Leipzig. Nach seinen Plänen wurde in den Jahren 1860/61 eine neue Sternwarte im Johannistal erbaut und die alte Sternwarte auf der Pleißenburg geschlossen. Bruhns leistete hervorragende Arbeit insbesondere auf dem Gebiet der Bahnberechnung von Kometen, von denen er einige entdeckte.
starb Paolo Frisi
Er war europaweit als Berater für Wasserbauwerke gefragt und führte Blitzableiter in Italien ein. Frisi befasste sich mit Elektrizität und Licht und studierte die Bewegung von Erde und Mond mit der Newtonschen Gravitationstheorie.
In der Mathematik befasste er sich mit Variationsrechnung (isoperimetrische Probleme). Er entwarf einen Plan für einen Kanal zwischen Mailand und Pavia, der 1819 nach seinen Plänen gebaut wurde.
1751 veröffentlichte er eine Abhandlung über die Figur der Erde, die er drucken ließ trotz Einspruch der kirchlichen Zensoren, da er das heliozentrische Weltbild vertrat. Nachdem ein Jesuit sein Buch über die Figur der Erde kritisiert hatte, fasste er eine Abneigung gegen Jesuiten und war darin im Bund mit bekannten Enzyklopädisten in Paris.
Er gab in Mailand die Zeitschrift "Il caffè" heraus, die Ideen der Aufklärung verbreitete.
2003 wurde der Asteroid (19523) Paolofrisi nach ihm benannt.
starb Samuel Reyher
1667 begann Reyher astronomische Führungen auf dem Universitätshof Kiel mit von Heinrich von Qualen gestifteten Instrumenten, die sich in Kiel zunehmender Beliebtheit erfreuten. Später setzte er die Beobachtungen auf einem Turm des Kieler Schlosses fort. 1702 folgte sogar die herzogliche Familie einer Einladung Reyhers zu "astronomischen Darbietungen". Dieser Besuch verhalf Reyher schließlich zu einem eigenen Observatorium, das vermutlich 1703 auf dem Kieler Schloss errichtet wurde.
Reyher beobachtete mit seinen Instrumenten Sonnen- und Mondfinsternisse und auch Sonnenflecken (1704). Er bestimmte die Mittagslinie (mit dem Schatten eines Gnomons bei Tagundnachtgleiche) und die Polhöhe von Kiel. Am Sternenhimmel beobachtete er über viele Jahre hinweg (44 Jahre seit 1669) den Veränderlichen Mira im Walfisch. Daneben beobachtete er Kometen (1682) und den Andromedanebel (1711), in erster Linie interessierte er sich aber für die Planeten und ihre Bahnen. Er berechnete den Durchgang des Merkur vor der Sonne am 5. März 1707, konnte ihn aber mit seinen bescheidenen Instrumenten nicht beobachten.