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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
starb George Alcock
Zu Beginn beschränkte sich sein Interesse innerhalb der Astronomie auf Meteore und Meteorströme, ab 1953 suchte er jedoch gezielt nach Kometen und ab 1955 auch nach Novae. Seine Technik bestand darin, soweit es eben ging, sich alle Sternmuster zu merken, um jede Abweichung davon sofort zu erkennen.
So konnte er 1959 gleich zwei Kometen in einem Jahr finden, nämlich C/1959 Q1 und C/1959 Q2 fünf Tage später. In den Jahren 1963 (C/1963 F1) und 1965 (C/1965 S2) entdeckte er weitere Kometen, die ausschließlich mit seinem Namen versehen wurden.
Seine erste Nova entdeckte er dann 1967 im Sternbild Delphin. Ein Jahr später folgte die nächste Nova im Sternbild Fuchs und 1970 eine weitere im Sternbild Schild. Seine letzte Kometen-Entdeckung gelang ihm 1983 mit C/1983 H1 (IRAS-Araki-Alcock). Noch 1991 entdeckte er auch seine letzte Nova im Sternbild Herkules.
Nach ihm wurde der Asteroid (3174) Alcock benannt.
Start von Venussonde Vega 1
Vega (russisch Вега) ist eine sowjetische Mission, bestehend aus zwei getrennten Raumsonden, zum Planeten Venus sowie zum Kometen Halley. Der Name Vega hat nichts mit dem Stern Wega zu tun, sondern ist als Kürzel aus den ersten beiden Buchstaben von Венера = Venera = Venus und Галлей = Gallej = Halley zusammengefügt. Beide Raumsonden wurden 1984 gestartet und wurden mit einer breiten internationalen Beteiligung sowohl ost- als auch westeuropäischer Staaten realisiert.
Vega 1 flog am 11. Juni 1985 an der Venus vorbei, ebenfalls am 11. Juni 1985 fand die Venuslandung der Landesonde statt. Sie erreichte die Oberfläche und übermittelte von dort 56 Minuten lang Daten. Ferner wurde am 11. Juni 1985 ein Ballon abgesetzt. Der Vega-1-Ballon flog 46½ Stunden lang, bevor der Kontakt abbrach.
Mit Hilfe der Messtechnik der Venus-Ballons von Vega 1 und Vega 2 konnten die Windgeschwindigkeiten auf der Venus auf 2 km/h genau ermittelt werden: Die Wirbelstürme, die die Ballone vor sich hertrieben, waren bis zu 250 km/h schnell und schleuderten die Ballone vertikal wiederholt mehrere hundert Meter auf- und abwärts.
Dass die mittlere Wolkenschicht so stürmisch war wie bei Fernbeobachtungen schon vermutet, konnte damit bestätigt werden, ebenso die Ost-West-Richtung, die auf der Tagseite letztendlich zum Platzen der Ballons durch die Wärmeausdehnung führte. Die Dicke der mittleren Atmosphärenschicht wurde zu 22 km bestimmt, als Hauptbestandteile wurden winzige Tröpfchen konzentrierter Schwefelsäure ermittelt.
Die beiden tonnenschweren Landesonden von Vega 1 und Vega 2 hatten auf der Nachtseite am Äquator erfolgreich in der Nähe des größten Venus-Kontinents, Aphrodite Terra, weich aufgesetzt. Die von automatisch arbeitenden Bohrern gewonnenen Bodenproben wurden innerhalb der Sonden der Röntgenfluoreszenz-Methode unterworfen und ergaben als Hauptbestandteile Magnesium und Eisen, vergleichbar irdischen Basalten von Lavaströmen. Die Bodentemperatur betrug ca. 460 °C bei etwa 90 bar Druck. Trotzdem arbeiteten die Sonden etwa 20 Minuten lang und übertrugen die Messdaten, bis sie aufgrund der lebens- und auch technikfeindlichen Umgebung funktionsunfähig wurden.
Die Passage am Kometen Halley fand bei Vega 1 am 6. März 1986 in 8890 Kilometern Entfernung statt. Nach dem Halley-Rendezvous wurde die Sonde abgeschaltet.
Ankunft am Ziel: Venus-Sonde Venera 7
Meilenstein: Erste Landung auf Venus (und die erste auf einem fremden Planeten)
Im Rahmen des Venera-Programms wurden zwischen 1961 und 1983 von der Sowjetunion mehrere Raumsonden zur Venus gestartet. Mit Venera 7 gelang am 15. Dezember 1970 die erste weiche Landung einer menschgemachten Sonde auf einem fremden Planeten.
Venera 7 begann den Flug zur Venus am 17. August 1970. Die Landesonde von Venera 7 führte am 15. Dezember 1970 die erste erfolgreiche Landung auf der Venus aus.
Der Abstieg zur Oberfläche dauerte 35 Minuten, wobei Daten über die Atmosphäre übertragen wurden. Nach der Landung konnten 23 Minuten lang Daten von der Oberfläche empfangen werden.
Es war die erste erfolgreiche Landung auf einem fremden Planeten überhaupt. Die Gesamtmasse der Sonde betrug 1.180 kg. Ein schwaches Signal konnte 23 Minuten lang von der Oberfläche empfangen werden, dann verstummte die Landekapsel. Die instrumentelle Ausrüstung, die bei Venera 4 bis Venera 6 noch zahlreiche Experimente zur Untersuchung der Atmosphäre beinhaltete, musste nun auf ein Thermometer und ein Barometer beschränkt werden, da die verstärkte Abschirmung der Landekapsel sehr viel Gewicht erforderte.
Saturnmond Janus
Der französische Astronom Audouin Dollfus entdeckt den inneren Saturnmond Janus.
Janus (auch Saturn X) ist der siebte bis achte und neuntgrößte der 62 bekannten Monde des Planeten Saturn. Der koorbitale Mond teilt sich seinen Orbit mit Epimetheus, mit dem er alle vier Jahre die Umlaufbahn tauscht.
Janus umkreist Saturn auf einer prograden, fast perfekt kreisförmigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von 151.440 km von dessen Zentrum, also 91.172 km über dessen Wolkenobergrenze. Die Bahn liegt fast genau in der Äquatorebene des Planeten. Janus umläuft Saturn in 16 Stunden, 40 Minuten und 18,7 Sekunden.
Start von Gemini 6A
Gemini 6A (GT-6, auch Gemini 6, offiziell Gemini VI-A) war ein bemannter Weltraumflug im Rahmen des amerikanischen Gemini-Programms.
Kurz nach der Landung von Gemini 3, am 5. April 1965, gab die NASA bekannt, dass für die nächste verfügbare Mission Gemini 6 (die Mannschaften von Gemini 4 und Gemini 5 waren bereits im Training) die Rollen von Haupt- und Ersatzmannschaft getauscht würden. Als Kommandant wurde der Mercury-Veteran Walter Schirra eingeteilt, als Pilot der Weltraumneuling Tom Stafford. Die Gemini-3-Astronauten Gus Grissom und John Young wurden in die Ersatzmannschaft eingeteilt.
Gemini 6 sollte der erste Flug im Programm sein, bei dem das Raumschiff sich einem kurz davor gestarteten Zielsatelliten nähern (Rendezvous) und an ihn ankoppeln sollte (Docking).
Der Start von Gemini 6 war für den 25. Oktober vorgesehen. Kurz zuvor fand der Start des Zielsatelliten GATV-6 mit einer Atlas-Agena-Rakete statt, doch die Agena-Stufe erreichte nicht die Erdumlaufbahn. Offenbar war die Trägerrakete explodiert. Der Start von Gemini 6 wurde daraufhin abgesagt. Schirra und Stafford, die schon in ihrem Raumschiff waren, mussten wieder aussteigen.
Kurzzeitig herrschte Frustration bei der NASA, doch dann entstand die kühne Idee, dass anstelle einer Agena ein Gemini-Raumschiff als Rendezvous-Ziel dienen sollte. Gleich nach dem erfolgreichen Start von Gemini 7 am 4. Dezember begannen die Vorbereitungen für den Start von Gemini 6A.
Der dritte Startversuch am 15. Dezember erfolgte dann ohne Probleme. In der vierten Umkreisung traf Gemini 6A auf Gemini 7, das schon elf Tage im Orbit war. Schirra und Stafford näherten sich Gemini 7 bis auf 40 Meter, als die beiden Raumschiffe relativ zueinander stillstanden.
Gemini 6A und Gemini 7 zeigten eindrucksvoll, wie genau sich die Gemini-Raumschiffe steuern ließen. Geschwindigkeitsänderungen um nur 3 cm/s erlaubten sehr feine Änderungen der Flugbahnen. Der nächste Flug, Gemini 8, sollte dann, wie bereits für Gemini 6 geplant, an einen Agena-Zielsatellit ankoppeln, ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Mondflug.
wurde Freeman John Dyson geboren
Freeman Dyson studierte Mathematik in Cambridge, wo er 1945 seinen Bachelorabschluss machte. Nach dem 2. Weltkrieg wechselte Dyson in die theoretische Physik und fing ein Promotionsstudium an. Mit einem Commonwealth Stipendium ging er in die USA, wo er ab 1947 an der Cornell University bei Hans Bethe forschte. Dort lernte er Richard Feynman kennen. Dyson studierte sein zweites Jahr in den USA unter Robert Oppenheimer am Institute for Advanced Study.
Von 1957 bis 1961 war er Mitarbeiter am Orion-Projekt, das die Möglichkeiten von interstellaren Weltraumflügen mithilfe eines Nuklearantriebs untersuchte. Ein Prototyp mit konventionellem Sprengstoff wurde getestet, das Projekt wurde allerdings eingestellt, nachdem die Nutzung von Nuklearwaffen in der Atmosphäre durch den Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser verboten worden war.
In einer seiner wissenschaftlichen Arbeiten argumentierte Dyson, dass eine fortgeschrittene Zivilisation einen Stern vollständig mit einer Struktur umgeben könnte, um die Energiegewinnung zu maximieren (siehe Dyson-Sphäre). Doch selbst wenn dies gelänge und Licht aller Wellenlängen genutzt werden könnte, würde die Struktur Wärmestrahlung im Infrarotbereich abgeben. Er schlussfolgerte daraus, dass eine Methode zur Suche nach außerirdischem Leben darin bestünde, nach großen Objekten zu suchen, die im Infrarotbereich strahlen.
Bekannt ist auch sein Aufsatz "Time without end – physics and biology in an open universe", in dem er die Zukunft des Lebens in einem immer weiter expandierenden Universum untersucht. Dyson hat außerdem vorgeschlagen, einen sogenannten Dyson-Baum zu konstruieren, eine genetisch veränderte Pflanze, die in der Lage wäre, auf einem Kometen zu wachsen. Er vermutete, dass Kometen, ausgehöhlt und mit einer atembaren Atmosphäre ausgestattet, als Lebensraum für Menschen im äußeren Sonnensystem dienen könnten.