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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
Start von Infrarot-Teleskop WISE
Wide-Field Infrared Survey Explorer (WISE, geplant als Next Generation Sky Survey, NGSS) war ein unbemanntes Weltraumteleskop der NASA, das ab Januar 2010 den gesamten Himmel in vier Wellenlängenbändern im mittleren Infrarotbereich durchmusterte.
Es wurde im Februar 2011 außer Betrieb genommen, jedoch im Herbst 2013 reaktiviert, um weiter nach Asteroiden zu suchen. Das Ende der Mission war für Dezember 2018 angekündigt, sie wurde dann aber doch bis zum 31. Juli 2024 fortgesetzt. Der Satellit trat am 2. November 2024 in die Erdatmosphäre ein und verglühte.
Dies waren die Aufgaben und Beobachtungsziele von WISE:
- Asteroiden und andere Objekte des Sonnensystems. WISE soll alle Asteroiden des Hauptgürtels mit mehr als 3 km Durchmesser finden.
- Kühle und schwache Sterne, darunter die sonnennächsten Sterne und Braunen Zwerge.
- Falls der hypothetische Stern Nemesis ein Brauner Zwerg sein sollte, hätte WISE ihn entdeckt.
- Junge Sterne in der Milchstraße und Staubscheiben um bereits weiter entwickelte Sterne.
- Die leuchtkräftigsten Galaxien und Infrarotgalaxien.
Im August 2013 gab die NASA bekannt, WISE zum Aufspüren von Asteroiden für drei Jahre zu reaktivieren. WISE war jedoch erst mehrere Monate später wieder einsatzfähig, da das Teleskop zuerst abkühlen und dann neu kalibriert werden musste. Dieser Einsatz trug die Projektbezeichnung NEOWISE. Am 29. Dezember 2013 entdeckte das Weltraumteleskop ein bislang unbekanntes, erdnahes Objekt, den Asteroiden 2013 YP139. Eine größere Bekanntheit erreichte das NEOWISE-Projekt durch die Entdeckung des Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) im März 2020, der nach ihm benannt wurde.
Innerhalb der Primärmission wurden die Daten von fast 750 Millionen kosmischen Objekten erfasst und im Rahmen des AllWISE-Katalogs veröffentlicht. Bei der Auswertung der Daten durch eine Gruppe des Jet Propulsion Laboratory wurden rund 2,5 Millionen supermassereiche und aktive Schwarze Löcher festgestellt, von denen etwa zwei Drittel bislang unbekannt waren. Ein weiteres Team von JPL-Forschern konnte von Staubwolken umhüllte Galaxien nachweisen, deren Helligkeit über der unserer Milchstraße liegt und die eine neue Galaxienklasse bilden.
Die Durchmusterung ergab zudem auch die Entdeckung von 3.525 zuvor unbekannten Sternen und Braunen Zwergen, welche sich im näheren Umkreis von 500 Lichtjahren um unser Sonnensystem befinden. Darüber hinaus konnten mittels der Daten von WISE mehrere Zehntausend Asteroiden und über 20 Kometen unseres Sonnensystems entdeckt werden.
Ankunft am Ziel: Marssonde Nozomi
Nozomi startete am 4. Juli 1998 auf einer M-V-Trägerrakete vom japanischen Raumfahrtzentrum Kagoshima. Die Sonde sollte den Mars umkreisen und ihn erforschen.
Da die Trägerrakete nicht über ausreichend Schub verfügte, um die Sonde auf einen direkten Kurs zum Mars zu bringen, vollführte die Sonde zwei Gravity-Assist-Manöver am Mond, eines am 24. September 1998, das andere am 18. Dezember 1998. Bei Letzterem kam es zu einer Fehlfunktion im Triebwerk, wodurch die Sonde den Einschuss in die Transferbahn zum Mars verfehlte. In dem daraufhin ausgearbeiteten Notplan waren zwei Gravity-Assist-Manöver an der Erde für den 21. Dezember 2002 und am 19. Juni 2003 angesetzt, wodurch die Ankunft am Mars aber auf das Fenster im Jahr 2003 rutschte.
Dennoch musste die japanische Raumbehörde JAXA am 9. Dezember 2003 das Scheitern der Mission erklären, da ein Schaltkreisdefekt im Bordcomputer nicht rechtzeitig behoben werden konnte. Die Sonde passierte am 14. Dezember 2003 den Mars und fliegt seitdem in einer entfernten Umlaufbahn um die Sonne.
Die Mission Nozomi war ein Fehlschlag. Es wurde allerdings überlegt, die Sonde zur Beobachtung der Sonnenaktivität einzusetzen.
starb Donald Menzel
Menzel arbeitete zunächst auf dem Gebiet der Sonnenforschung. Er entdeckte zusammen mit Gabriel Gideon Cillié, dass die Sonnenkorona eine sehr hohe Temperatur besitzt. Seine Arbeit von 1932 schuf die Vorlage für die später korrekte Interpretation von Spektrallinien eines damals vermuteten chemischen Elements "Coronium".
Später wandte er sich Gasnebeln zu. 1922 entdeckte er die später nach ihm benannten Planetarischen Nebel Menzel 1, Menzel 2 und Menzel 3. Die grundlegenden Prinzipien von Planetarischen Nebeln formulierte er zusammen mit Lawrence Aller und James G. Baker.
Nach Menzel wurde der Asteroid (1967) Menzel und der Mondkrater Menzel benannt.
Missionsende von Mondsonde Surveyor 6
Surveyor 6 startete am 7. November 1967 und landete drei Tage später im Sinus Medii. Es war die sechste Sonde der US-amerikanischen Raumfahrtagentur NASA im Rahmen des Surveyor-Programms. Die Ergebnisse des Programms sollten die erste bemannte Mondlandung vorbereiten.
Surveyor 6 war die vierte US-amerikanische Sonde, die weich auf dem Mond landete und Bilder und Daten zur Erde übermitteln. Sie war wie Surveyor 5 mit einem Alphapartikel-Röntgenspektrometer und einer erweiterten Instrumentierung ausgestattet. So verfügte sie über einen Magneten, um zu überprüfen, ob das Mondgestein magnetisch reagiert.
Am 14. November maß die Sonde an der Oberfläche eine Temperatur von +120 °C. Das war die bisher höchste gemessene Temperatur auf der Oberfläche des Mondes. Am 17. November 1967 wurde das Triebwerk der Sonde erneut gestartet und die Sonde setzte dann 2,5 m entfernt erneut auf.
Die letzten Daten wurden am 14. Dezember um 19:14 Uhr UTC übermittelt. Insgesamt übermittelte die Sonde 29 952 Bilder und ungefähr 20 Stunden Daten des Spektrometers. Die Mission war ein Erfolg.
Ankunft am Ziel: Venussonde Mariner 2
Meilenstein: Erste Raumsonde bei Venus
Mariner 2 startete am 27. August 1962 und entdeckte bereits auf dem Weg zur Venus den von Ludwig Biermann in den 1950er Jahren postulierten Sonnenwind.
Sehr bald gab es Probleme mit der Sonde: Nach einer Kurskorrektur am 4. September 1962 stieg der Druck im Stickstofftank an, und es entwich Treibstoff. Eine weitere Kurskorrektur war nicht mehr möglich. Ende Oktober ließ die Leistung eines der beiden Solarpanels nach, welches am 15. November 1962 ganz ausfiel. Da die Sonde sich der Sonne näherte, reichte jedoch der Strom des zweiten Panels, um die Sonde zu betreiben.
Weitere Defekte folgten, konnten jedoch von der Erde aus behoben werden. Als die Sonde am 14. Dezember 1962 die Venus in einer Distanz von 34.773 km passierte, gab es keine Probleme, und alle Messinstrumente lieferten Daten. Am 3. Januar 1963 fiel Mariner 2 endgültig aus.
Die Sonde bestimmte die Temperatur der Venus zu 425 Grad Celsius, konnte keinen Wasserdampf in der Atmosphäre nachweisen und bestimmte die obere Höhe der Wolkenschicht zu etwa 55–80 km.
wurde Catherine Grace „Cady“ Coleman geboren
Als diplomierte Chemikerin trat Coleman in die US-Luftwaffe ein. Sie ließ sich vom militärischen Dienst freistellen und nahm ihre Fachsemesterarbeit in Kunststofftechnik an der University of Massachusetts auf. Bald wurden die Oberflächenveränderung von Polymeren und das Reaktionsverhalten von Alkenen ihre Spezialgebiete. 1988 trat sie ihren aktiven Dienst in der Luftwaffe als Forschungschemikerin auf der Wright-Patterson Air Force Base in Ohio an.
Im März 1994 wurde sie als wissenschaftliche Missionsspezialistin für ihren ersten Raumflug aufgestellt. STS-73 fand im Herbst 1995 statt und war eine Spacelab-Mission. Die sieben Astronauten an Bord der Columbia unternahmen über einen Zeitraum von zwei Wochen Untersuchungen auf den Gebieten Materialwissenschaften, Flüssigkeitsphysik und Verbrennungswissenschaften.
Coleman bereitete sich dann für ihren zweiten Flug im Juli 1999 vor. Hauptnutzlast von STS-93 war das Röntgenteleskop Chandra. Noch am ersten Flugtag setzte Coleman das rund fünf Tonnen schwere Gerät aus.
Zwei Jahre nachdem Coleman 2002 im Auftrag der NASA vier Monate lang am Südpol nach Meteoriten gesucht hatte, verbrachte sie im Oktober 2004 zusammen mit zwei anderen Astronauten und weiteren Freiwilligen eineinhalb Wochen im Unterwasserlabor „Aquarius“. Diese Exkursion fand im Rahmen des NEEMO-Programms statt.
Coleman war Bordingenieurin der ISS-Expeditionen 26 und 27 und arbeitete von Dezember 2010 bis Mai 2011 an Bord der ISS.
Wie viele Astronauten ist auch Cady Coleman Funkamateurin mit dem Amateurfunkrufzeichen KC5ZTH.
wurde Robert Allan Ridley Parker geboren
1967 wurde Parker in die 6. Astronautengruppe der NASA gewählt und als Wissenschaftsastronaut ausgebildet. Er gehörte zur wissenschaftlichen Unterstützungsmannschaft der Missionen Apollo 15 und Apollo 17. Zudem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Skylab-Missionen.
Seinen ersten und längsten Weltraumeinsatz hatte Parker als Missionsspezialist der Mission STS-9 vom 28. November bis 8. Dezember 1983 mit dem Space Shuttle Columbia, bei der zum ersten Mal das Weltraumlabor Spacelab mitgeführt wurde. Unter dem Kommando von Astronaut John Young, der als erster Mensch bei dieser Mission zum sechsten Mal in den Weltraum flog, war es der erste Raumflug mit sechs Raumfahrern. Gleichzeitig war dies die erste NASA-Mission, bei der ein Nichtamerikaner, Ulf Merbold, Mitglied der Besatzung war.
Bei seiner zweiten und letzten Weltraummission war Parker wieder als Missionsspezialist an Bord der Columbia. Hauptziel der Mission waren astronomische Beobachtungen mit den Geräten der ASTRO-1-Platform im Bereich der UV- und Röntgenstrahlen. Während der Mission gab es einige technische Probleme, so funktionierten zum Beispiel die Displays zum Ausrichten der ASTRO-1-Teleskope nicht. Die Teleskope mussten deshalb von der Erde aus gesteuert werden. Die wissenschaftlichen Ziele konnten aber trotzdem zu etwa 70 Prozent erreicht werden.
Parker war von März 1988 bis Dezember 1991 im NASA-Hauptquartier in Washington D.C. stationiert gewesen als Direktor für Politik und Pläne das Space-Shuttle-Projekt betreffend. 1992 bis 1993 war er Direktor des Spacelab-Programms und von 1993 bis 1997 war er verantwortlich für die Utensilien der Weltraummissionen. Von 1997 bis zu seiner Berentung 2005 war er Direktor der Antriebslaboratorien der NASA in Pasadena.
starb Jean Abraham Chrétien Oudemans
An der Universität Leiden konzentrierte Oudemans sich auf astronomische Forschungen, wobei Frederik Kaiser sein prägender Lehrer wurde, unter welchem er am 2. Oktober 1852 mit der astronomischen Abhandlung "Observationes, ope instrumenti transitorii portabilis institutas" zum Doktor der der natürlichen Philosophie promovierte. Vom 1. Januar 1847 bis zum 30. September 1853 war er als zweiter Lehrer der Mathematik am Gymnasium in Leiden tätig und wurde am 1. April 1853 Observator an der Sternwarte Leiden. Als solcher publizierte er Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften wie z.B. "Astronomische Nachrichten".
Am 27. April 1856 wurde er als außerordentlicher Professor an die Universität Utrecht berufen. Diese Aufgabe übernahm er am 13. Juni 1856 mit der Einführungsrede "Over de jongste vorderingen der sterrenkunde, voornamelijk in de laatste vijfentwintig jaren" und wurde zum ersten Mal Direktor des dortigen Observatoriums.
Seine Forschungsinteressen galten auch der Geographie. 1857 reiste er als Hauptingenieur und Chef des geographischen Dienstes nach Niederländisch-Indien, wo er 18 Jahre lang arbeitete und umfangreiche geodätische Operationen leitete.
Am 9. Dezember 1874, unter erschwerten Wetterbedingungen, beobachteten er und seine Expeditionsmitglieder von der Insel Réunion aus den Venustransit. Ab dem 20. Januar 1876 bis zu seiner Pensionierung am 20. September 1898 war er erneut Professor der Astronomie und Direktor des Observatoriums an der Universität Utrecht. 1889 veröffentlichte er eine Sternenkarte. 1889/90 amtierte er als Rektor der Universität. Außer einer Reihe von geodätischen u. astronomischen Abhandlungen veröffentlichte er die 4. Auflage von Kaisers populärem Werk De Sterrenhemel (Deventer 1884–88).
Der Oudemans-Krater auf dem Mars wurde ihm zu Ehren benannt.
wurde Tycho Brahe geboren
Tycho Brahe war ein dänischer Astronom, der kurz nach dem Ableben von Kopernikus zur Welt kam und sich bereits als Jugendlicher brennend für die Vorgänge am Himmel interessierte. Besonders faszinierte ihn die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1560, die pünktlich zum vorausberechneten Zeitpunkt eintrat. Das beeindruckte den damals 14jährigen Tycho sehr.
Er verbrachte sein Leben damit, den Sternenhimmel möglichst exakt zu vermessen und erfand zu diesem Zweck sogar riesige neue Messinstrumente. Anhand seiner über viele Jahrzehnte hinweg gesammelten Himmelsdaten konnte Johannes Kepler, ein Assistent bei ihm, später die elliptische Bahn des Mars nachweisen. Bis dahin galt, dass sich die Planeten auf perfekten Kreisbahnen bewegen.
Brahe war vor allem Beobachter. Sein nach seinen Anweisungen gebautes, für die damalige Zeit hervorragendes Instrumentarium und auch die personelle Ausstattung der ihm zur Verfügung stehenden Sternwarten waren wichtige Voraussetzungen für seine Erfolge als Astronom.
Brahe häufte ein gewaltiges Beobachtungsmaterial an. Die Sorgfalt und Genauigkeit seiner Beobachtungen waren verblüffend. Durch Beobachtung der Sonne und einfache Peilung nach dem Visierprinzip über Kimme und Korn gelang ihm eine wesentlich verbesserte Bestimmung der Länge des Jahres, die er auf 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden ermittelte.
Tycho Brahe hatte entscheidenden Einfluss auf das Wissenschaftsideal späterer Generationen und begründete mit seiner Arbeitsmethodik des immer exakteren Messens und immer wieder Nachprüfens den Arbeitsstil und die Methodik moderner Wissenschaft. Obwohl noch teils in Astrologie und christlicher Dogmatik beheimatet – jedoch weit weniger als sein Nachfolger Kepler – war er in seiner wissenschaftlichen Vorgehensweise seiner Zeit um Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte voraus.
Der Mondkrater Tycho und der Krater Tycho Brahe auf dem Mars wurden zum Gedenken nach Brahe benannt, ebenso der Asteroid (1677) Tycho Brahe, der Tycho-Brahe-Preis und der Exoplanet Brahe.