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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
Missionsende von Artemis 1
Artemis 1 (offiziell Artemis I, zuvor Exploration Mission 1 (englisch für „Erkundungsmission 1“), kurz EM-1; früher Space Launch System 1 oder SLS-1) war der zweite unbemannte Flug des US-amerikanischen Raumschiffs Orion. Die Testmission, die vom 16. November 2022 bis zum 11. Dezember 2022 dauerte, fand im Rahmen des Artemis-Programms der NASA statt. Das Raumschiff trat in einen hohen Mondorbit ein und kehrte wieder zur Erde zurück. Es handelte sich dabei um den ersten Start des neuen Trägersystems Space Launch System (SLS) und der von Airbus Defence and Space gebauten Orion-Antriebs- und Versorgungseinheit ESM.
Ziel der Mission war ein erster unbemannter Test des neuen Raumfahrzeugs und aller Systeme im Weltraum. Dazu gehörten das Zusammenspiel des US-amerikanischen Kommandomoduls mit dem europäischen Servicemodul, Tests der Manövrierfähigkeit im Mondorbit und die Bewährungsprobe des Hitzeschildes beim Wiedereintritt mit einer Geschwindigkeit, die deutlich höher war als die bei einer Rückkehr aus dem Erdorbit. Zugleich handelte es sich auch um den Erstflug des neuen Trägersystems SLS.
Um die Strahlungsexposition für zukünftige Mondmissionen zu messen, flogen drei Strahlungsmesspuppen als „Besatzung“ mit.
Neben dem Orion-Raumschiff wurden mit dem ersten Start des SLS auch 10 Cubesats gestartet, darunter mehrere Mondsonden. Die Cubesats haben alle das 6U-Format. Die meisten der mit Artemis 1 ausgesetzten Cubesats funktionierten nur eingeschränkt oder gar nicht.
Start von Hakuto-R M1
Hakuto-R M1 war der erste Einsatz eines Hakuto-R-Mondlanders des japanischen Raumfahrtunternehmens ispace. Der Lander wurde am 11. Dezember 2022 um 07:38 Uhr UTC mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX gestartet, um unter anderem den Rover Raschid des Muhammad-bin-Raschid-Raumfahrtzentrums der Vereinigten Arabischen Emirate zum Mond zu befördern.
Da der Treibstoff der Sonde wegen eines Softwarefehlers noch vor Beendigung des Landemanövers verbraucht war, schlug sie am 25. April 2023 nach 88 Sekunden freiem Fall mit etwa 556 km/h auf der Mondoberfläche auf.
An Bord waren 2 Rover: Raschid, ein Mondrover des Muhammad-bin-Raschid-Raumfahrtzentrums, welcher unter anderem die Bodenzusammensetzung und die Strahlenbelastung auf der Mondoberfläche untersuchen sollte und Sora-Q: ein kugelförmiger, zweirädriger Mondrover mit einem Durchmesser von 8 cm. Der Rover wurde durch eine Kooperation zwischen der JAXA, Takara Tomy, Sony und der Dōshisha-Universität entwickelt.
Einen Tag nach dem Start berichtete das Unternehmen ispace, dass eine stabile Kommunikation mit dem Raumfahrzeug, eine stabile Fluglage des Landers sowie eine stabile Energieversorgung in der Umlaufbahn vorhanden seien. Bestätigt wurde auch, dass keine Mängel in den Kernsystemen des Landers vorliegen und die für die erste Phase der Mission kritischen Betriebsbedingungen erfüllt sind.
Am 15. Dezember 2022 um 03:00 Uhr UTC schwenkte Hakuto-R in eine niederenergetische Transferbahn zum Mond ein. Dabei flog der Raumflugkörper zunächst in Richtung des Lagrange-Punkts L1 des Sonne-Erde-Systems.
Am 25. April 2023 um etwa 15:40 Uhr UTC wurde das etwa eine Stunde dauernde Landemanöver eingeleitet. Um 16:43:41 Uhr UTC, mehrere Kilometer über der Oberfläche, war der Treibstoff weitgehend verbraucht. Nach 88 Sekunden freiem Fall schlug die Sonde um 16:45:09 Uhr UTC mit einer Geschwindigkeit von etwa 155 m/s bzw. 556 km/h bei 50° nördlicher Breite und 43° östlicher Länge etwas nördlich des Atlas-Kraters auf der Mondoberfläche auf. Beim Aufprall zerbarst die Sonde in vier größere sowie mehrere kleinere Trümmer.
Ankunft am Ziel: STS-116 (Spaceshuttle Discovery)
Der Start von STS-116 erfolgte am 10. Dezember 2006 und war der erste Nachtstart seit November 2002. Es war der letzte planmäßige Shuttle-Start von Pad 39B, bevor die Startrampe deaktiviert wurde und seitdem für das neue Space Launch System umgebaut wird.
Hauptnutzlast der Mission war die Gitterstruktur P5 mit einer Masse von 1,9 Tonnen, die während des ersten Weltraumausstiegs an der Internationalen Raumstation montiert wurde. Daneben wurden bei zwei weiteren Außenbordeinsätzen die Energiesysteme der Station neu konfiguriert, um die provisorische Verkabelung in den von den Ingenieuren geplanten Endzustand zu versetzen. Dadurch konnten die im September 2006 montierten Solarzellen des P3/P4-Moduls an die stationseigene Energieversorgung angeschlossen werden.
Während eines vierten Ausstiegs, der zusätzlich angeordnet wurde, reparierten zwei Astronauten ein verklemmtes Sonnenpaneel, das sich nicht automatisch einfahren ließ.
Die Raumfähre brachte 2,4 Tonnen Ausrüstung (davon 1,9 Tonnen im Spacehab) zur Station und nahm 1,7 Tonnen nicht mehr benötigter Teile (abgeschlossene Experimente, Ausrüstung, Müll) wieder zurück zur Erde.
Weiterhin kam es zu einer Wachablösung: Der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter wurde von der Amerikanerin Sunita Williams abgelöst und kehrte nach seinem halbjährigen Aufenthalt auf der ISS wieder aus der Umlaufbahn zurück. Mit den fünf Raumflugneulingen von STS-116 stieg die Zahl der Menschen, die in den Weltraum geflogen sind, auf 454.
Start von Mars Climate Orbiter
Mars Climate Orbiter (MCO) war eine NASA-Sonde zum Mars im Rahmen des Discovery-Programms. Sie ging 1999 aufgrund eines Einheitenfehlers im Navigationssystem verloren.
MCO starte am 11. Dezember 1998 an Bord einer Delta II 7425 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral. Am 23. September 1999 erreichte die Sonde den Mars und startete ihr Triebwerk, um von der Mars-Gravitation eingefangen zu werden. Geplant war zunächst ein elliptischer Orbit von 150 km × 21.000 km, durch Aerobraking sollte MCO innerhalb von 44 Tagen den endgültigen, nahezu kreisförmigen Orbit in 421 km Höhe erreichen. Doch als die Sonde nach dem Abbremsmanöver wieder aus dem Funkschatten des Mars ausgetreten sein sollte, konnte kein Kontakt mehr hergestellt werden.
Die Untersuchungskommission fand schnell den Grund für den Verlust der Sonde. Die Telemetriedaten ergaben, dass sie sich dem Mars nicht auf 150 km, sondern auf 57 km genähert hatte. In dieser Höhe ist die Marsatmosphäre so dicht, dass die Sonde durch die Reibungshitze zerstört wurde.
Missionsende von STS 35 (Spaceshuttle Columbia)
STS-35 ist eine Missionsbezeichnung für das US-amerikanische Space Shuttle Columbia (OV-102) der NASA. Der Start erfolgte am 2. Dezember 1990. Es war die 38. Space-Shuttle-Mission und der zehnte Flug der Raumfähre Columbia.
Hauptziel der Mission waren astronomische Beobachtungen mit den Geräten der ASTRO-1-Platform im Bereich der UV- und Röntgenstrahlen. Die ASTRO-1-Einheit wurde in der Nutzlastbucht mitgeführt und enthielt folgende Instrumente:
- Hopkins Ultraviolet Telescope (HUT) - Teleskop für den ultravioletten Spektralbereich mit 90 cm Spiegeldurchmesser.
- Wisconsin Ultraviolet Photo-Polarimeter Experiment (WUPPE) - Ein Teleskop mit 50 cm Spiegeldurchmesser für Spektroskopie und Polarimetrie im ultravioletten Spektralbereich.
- Ultraviolet Imaging Telescope (UIT) - Ein Teleskop für den ultravioletten Spektralbereich (120 bis 330 nm) mit 38 cm Spiegeldurchmesser.
- Broad Band X-Ray Telescope (BBXRT) - Dieses Instrument für die Röntgenastronomie bestand aus zwei Teleskopen mit einem Durchmesser von je 44 cm.
Während der Mission gab es einige technische Probleme, so funktionierten zum Beispiel die Displays zum Ausrichten der ASTRO-1-Teleskope nicht. Die Teleskope mussten deshalb von der Erde aus gesteuert werden. Die wissenschaftlichen Ziele konnten aber trotzdem zu etwa 70 Prozent erreicht werden.
Die Landung der Columbia erfolgte am 11. Dezember auf der Edwards Air Force Base, zehn Tage später wurde die Columbia zum KSC zurückgebracht.
Ankunft am Ziel: Apollo 17
Apollo 17 war der elfte bemannte Flug des Apollo-Programms und der bisher letzte bemannte Raumflug zum Mond.
Die Besatzung bestand aus den Astronauten Harrison Schmitt, Eugene Cernan und Ronald Evans.
Der Start fand am 7. Dezember 1972 um 5:33 UTC statt. Ursprünglich sollte die Apollo-17-Mission um 2:53 UTC beginnen. Der Countdown musste jedoch 30 Sekunden vor dem geplanten Zeitpunkt abgebrochen werden, weil ein Computer ausfiel. Dieser sollte den Flüssigsauerstofftank der dritten Stufe (S-IVB) der Saturn V unter Druck setzen. Nach einer Verzögerung von mehr als zwei Stunden und vierzig Minuten hob die Rakete von der Startrampe ab. Es war der einzige Nachtstart des Apollo-Programms.
Auf dem Weg zum Mond gelang der Besatzung das berühmte, einzigartige Bild einer „Voll-Erde“ „Blue Marble“ mit Blick auf Afrika und den indischen Ozean. Zu dieser Konstellation kam es, weil der vorgesehene Landeplatz der östlichste des Apollo-Programms war; die Anforderung nach einer günstigen, nicht zu hoch stehenden Sonne auf dem Mond führte daher zu einem Start nur 34 h nach Neumond.
starb Leslie John Comrie
Comrie war von 1920 bis 1922 der erste Leiter der Abteilung Datenverarbeitung der British Astronomical Association, bis er von diesem Posten zurücktrat, um am Swarthmore College in den Vereinigten Staaten zu unterrichten. Dort trieb er den Unterricht der numerischen Mathematik voran. 1926 kehrte er nach England zurück, um in das HM Nautical Almanac Office im Royal Greenwich Observatory einzutreten.
Im April 1928 beschrieb er in seinem Artikel „On the Construction of Tables by Interpolation“ („Über die Erstellung von Tabellen durch Interpolation“) die Interpolation von Daten in Tabellen mit Hilfe von Lochkarten und verglich diese Methode mit dem uneffizienteren und fehleranfälligeren Verfahren, das mechanische Rechner verwendet. Im selben Jahr benutzte er als erster die Lochkartentechnik, um wissenschaftliche Berechnungen durchzuführen. Er benutzte die Fourier-Analysis, um die Stellung des Monds von 1935 bis 2000 zu berechnen.
Er war der Leiter des HM Nautical Almanac Office von 1930 bis 1936.
Ein Mondkrater (23.3N 112.7W), der Asteroid (3521) Comrie, der Comrie-Gletscher in der Antarktis sowie das Computer-Labor seiner Universität, der Universität Auckland, wurden nach ihm benannt.
wurde Annie Jump Cannon geboren
Meilenstein: Klassifizierung der Sterne in Spektralklassen
Am Wellesley College studierte Annie Physik und Astronomie und begann mit spektroskopischen Beobachtungen von Sternen. Im Jahre 1896 begann sie bei Edward Charles Pickering an dem Harvard-College-Observatorium mit astronomischer Datenreduktion.
Durch die Vorarbeit von Nettie Farrar, Williamina Fleming, Antonia Maury und ihre Geduld gelangte sie zu der Einordnung der Spektrallinien der Sterne in die Spektralklassen O, B, A, F, G, K und M. Damit überarbeitete sie das vorherige System der Spektralsequenz von Sternen, indem sie durch neue Erkenntnisse einige der ursprünglichen Klassen aus der Sequenz entfernen konnte. Cannon führte auch Nummern zur weiteren Unterteilung des Spektraltyps eines Sterns ein. Hierzu verwendete sie Zahlen von 0 bis 9, wobei eine höhere Zahl einer größeren Kühle des Sterns entspricht.
Cannon klassifizierte mehr als 400.000 Sterne. Sie veröffentlichte darüber hinaus einen Katalog von veränderlichen Sternen.
Ihre Karriere fiel in eine Zeit zunehmender Anerkennung der Leistung von Frauen in der Wissenschaft. Sie erhielt als erste Frau eine Ehrendoktorwürde in Oxford und wurde in die American Astronomical Society (AAS) aufgenommen. 1929 bezeichnete die League of Women Voters sie als eine der zwölf bedeutendsten lebenden Amerikanerinnen. Der Annie-Jump-Cannon-Preis für Astronomie der AAS, der Asteroid (1120) Cannonia und der Mondkrater Cannon sind ihr zu Ehren benannt.