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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
Missionsende von Ariane 5
Die Ariane 5 war eine europäische Trägerrakete aus der Ariane-Serie, die im Auftrag der ESA entwickelt wurde und von 1996 bis 2023 im Einsatz war. Sie war die bis dahin leistungsfähigste europäische Trägerrakete und ermöglichte es, schwere Nutzlasten in Erdumlaufbahnen und Fluchtbahnen zu befördern.
Die Ariane 5 wurde in den ersten Jahren sie parallel zur älteren Ariane 4 verwendet. Nach dem letzten Start der Ariane 4 am 15. Februar 2003 war die Ariane 5 bis zum Start der Vega 2012 die einzige aktive Trägerrakete Europas. Ihr erster erfolgreicher Start erfolgte am 30. Oktober 1997. Die meisten Nutzlasten waren Kommunikationssatelliten, die in geostationäre Transferbahnen abgesetzt wurden.
Die Ariane 5 startete am 4. Juni 1996 zu ihrem Erstflug V88 mit den vier Cluster-Satelliten als Nutzlast. Nach 37 Sekunden stellte sich die Rakete plötzlich quer, brach durch die Luftkräfte auseinander und sprengte sich selbst. Dabei kamen keine Menschen ums Leben, doch der materielle Schaden belief sich auf etwa 370 Millionen US-Dollar.
Verein für Raumschiffahrt
Der Verein für Raumschiffahrt (VfR) war die erste deutsche Organisation, die sich der Erkundung des Weltraums widmete. Aus ihm gingen zahlreiche bekannte Raketenpioniere hervor.
Die Gründung des Vereins für Raumschiffahrt ging auf eine Initiative von Max Valier zurück. Am Rande eines Vortrags in Breslau traf er sich im April 1927 mit Johannes Winkler, der sich an die Ausarbeitung einer Satzung und eines Arbeitsprogramms machte. Die Vereinsgründung erfolgte am 5. Juli 1927
Im Herbst wurden die Raumfahrttheoretiker Hermann Oberth und Walter Hohmann in den Vorstand gewählt. Ende 1927 zählte man bereits 100 Mitglieder. Die von Johannes Winkler gegründete Zeitschrift Die Rakete wurde zum Vereinsorgan. Ende 1927 fand Max Valier in dem Industriellen Fritz von Opel einen Finanzier für seine Raketenpläne. Mangels Material und Erfahrungen wurde mit Pulverraketen experimentiert. Höhepunkt waren die spektakulären Fahrten mit Raketenautos über die Berliner AVUS.
Im Juni 1928 trat der Schüler Wernher von Braun in den Verein ein und bot Winkler seine Hilfe an. Im Herbst 1928 wurde Hermann Oberth von Fritz Lang als wissenschaftlicher Berater für seinen Film Frau im Mond eingeladen. Dabei ergab sich die Möglichkeit, gefördert von Lang und der Ufa, an einer Flüssigkeitsrakete zu arbeiten.
Ab 1935 spielte der Verein für die Raketenentwicklung keine Rolle mehr. Er wurde 1945 aufgelöst. Beim Amtsgericht Münster wurde 1953 der „Verein für Raumschiffahrt 1927 Münster“ eingetragen und 2018 ohne Mitglieder für erloschen erklärt.
wurde Andrew Ellicott Douglass geboren
gilt als der Begründer der Dendrochronologie.
Douglass arbeitete zuerst am Harvard-College-Observatorium. Nachdem er Percival Lowell getroffen hatte, führte er von 1894 bis 1906 am Lowell-Observatorium in Flagstaff hauptsächlich Mars-Beobachtungen durch und begann die ersten Forschungen über die Beziehungen von Baumringen zur Sonnenaktivität.
Ab 1906 lehrte Douglass in Tucson und arbeitete am systematischen Ausbau der Dendrochronologie. 1918 begann er mit der Datierung von Baumproben aus alten aztekischen Ruinen, 1929 konnte er eine 585-jährige Jahrringchronologie der Gelbkiefer (Pinus Ponderosa) archäologischen Funden zuordnen. Zwischen 1919 und 1936 erschien in drei Bänden sein "Climate Cycles and Tree Growth".
Von 1923 bis 1937 war er Direktor des neu gegründeten Steward-Observatoriums der University of Arizona. Nach seiner Pensionierung schrieb er noch viele Aufsätze zur Dendrochronologie und Klimaforschung.
Die Datierung von Baumproben mittels der Dendrochronologie kann mittlerweile als eine ausgereifte und etablierte Wissenschaft angesehen werden. Schwieriger ist der Zusammenhang zwischen dem Jahrring-Wachstum und der Sonnenaktivität zu erfassen, da Korrelationen nur transient, das heißt zeitweise aufzutreten scheinen.
Der Asteroid (2196) Ellicott sowie 2004 der Asteroid (15420) Aedouglass wurden nach ihm benannt. Ebenfalls sind ein Mondkrater und ein Marskrater nach ihm benannt.
Erste Science-Fiction Erzählung: "Micromégas"
Micromégas ist eine 1752 erschienene philosophische Erzählung Voltaires, die rückblickend als eines der ersten Werke der Gattung Science-Fiction gilt.
Die Erzählung beschreibt den Besuch eines Wesens vom Stern Sirius namens Micromégas und seines Begleiters, des Sekretärs der Akademie des Planeten Saturn, auf der Erde. Sie entwickelt die philosophische Idee der Relativität und enthält eine Kritik am Erkenntnisanspruch der Religion.
Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica
Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, oft auch Principia Mathematica oder einfach Principia genannt, ist das Hauptwerk von Isaac Newton. Der lateinische Titel bedeutet übersetzt Die mathematischen Grundlagen der Naturphilosophie. Das Werk wurde 1686 erstmals als Manuskript der Royal Society vorgelegt, erhielt am 5. Juli 1686 die Druckerlaubnis von Samuel Pepys und wurde 1687 in lateinischer Sprache veröffentlicht. Von Edmund Halley, dem Initiator des Werkes und Organisator der Erstausgabe, immer wieder ermuntert, verfasste Newton eines der einflussreichsten physikalischen und astronomischen Bücher.
Newton leitete in den Principia das Gesetz der Schwerkraft ab. Er vereinte damit die Forschungen Galileo Galileis zur Beschleunigung und Johannes Keplers zu den Planetenbewegungen (die Keplerschen Gesetze) zu einer einheitlichen Theorie der Gravitation und legte die Grundsteine der klassischen Mechanik, indem er die drei Grundgesetze der Bewegung formulierte. Auch führte er hier die Konzepte von absoluter Zeit, absolutem Raum, der Fernwirkung und so auch indirekt das Konzept des Determinismus ein, die allesamt für das naturwissenschaftliche Weltbild vieler Generationen bis zur Relativitätstheorie Albert Einsteins und der Quantenmechanik prägend waren.
Das rund 600 Seiten lange Werk ist in drei Bücher gegliedert, wovon das erste vor allem die mathematischen Herleitungen der berühmten Newtonschen Bewegungsgesetze (Dynamik und Gravitation) enthält, während das zweite, ebenfalls sehr mathematisch orientierte Buch von Körperbewegungen in viskosen Flüssigkeiten handelt. Das zweite Buch endet mit der Widerlegung der Hypothese, die Bewegungen der Planeten und deren Trabanten seien durch Wirbelbewegungen eines das ganze Weltall erfüllenden ätherischen Fluidums verursacht.
Das dritte Buch mit dem Titel "Über das Weltsystem" betrifft die Anwendung der in den ersten beiden Büchern erarbeiteten Erkenntnisse auf die tatsächlichen Bewegungen von Himmelskörpern, wobei Newton seine Berechnungen mit einer Vielzahl von Messdaten anderer Naturforscher vergleicht und auf diese Weise die Richtigkeit seiner theoretischen Herleitungen beweist.
Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2653) Principia wurde nach dem Werk benannt.