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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
starb Steven Ray Nagel
Nagel machte seinen Schulabschluss auf der Canton Senior High School 1964. Daraufhin studierte er Luft- und Raumfahrttechnik an der University of Illinois und schloss 1969 mit einem Bachelor ab. Seinen Master in Maschinenbau erlangte er 1978 an der California State University.
1978 wurde er in die 8. Astronautengruppe der NASA gewählt und ein Jahr lang als Pilot ausgebildet. Er begleitete die Landung von STS-1 in einer T-38 und war einer der Verbindungssprecher (Capcom) für STS-2 und STS-3.
Trotz seiner Ausbildung zum Shuttlepilot hatte Nagel seinen ersten Weltraumeinsatz im Juni 1985 als Missionsspezialist bei der Mission STS-51-G mit der Raumfähre Discovery. Dabei wurden die drei Kommunikationssatelliten Telstar-3D der Firma AT&T, MORELOS-A für Mexico und ARABSAT-A für eine arabische Organisation in ihre Umlaufbahn gebracht.
Seine erste Mission als Pilot bekam Nagel mit der Raumfähre Challenger vom 30. Oktober bis 6. November 1985. Bei diesem Raumflug wurde das europäische Spacelab im Laderaum mitgeführt. Erstmals wurde ein Teil einer Shuttle-Mission von außerhalb der USA überwacht: Während der Flug der Raumfähre vom NASA-Kontrollzentrum in Houston gesteuert wurde, war für die wissenschaftlichen Experimente im Raumlabor die DFVLR mit ihrem Zentrum im bayerischen Oberpfaffenhofen zuständig. Mit an Bord waren zwei deutsche Astronauten, Reinhard Furrer und Ernst Messerschmid, die jeweils ihren Jungfernflug unternahmen
STS-37 im April 1991 war die erste Mission, bei der Nagel Kommandant war, die Raumfähre Atlantis wurde für diese Mission ausersehen. Die wichtigste Nutzlast der Mission war das Gammastrahlenobservatorium CGRO und wurde am dritten Flugtag ausgesetzt. Es ist das zweite der vier großen Observatorien der NASA.
Seinen letzten Raumflug unternahm Nagel 1993 mit der Raumfähre Columbia. STS-55 ist im deutschsprachigen Raum besser bekannt als die zweite Deutsche Spacelabmission D-2, die acht Jahre nach dem ersten Flug (D1 mit STS-61-A) durchgeführt wurde. Mit an Bord befanden sich mit Ulrich Walter und Hans Schlegel wieder zwei deutsche Astronauten.
starb Charles Gordon Fullerton
Fullerton bewarb sich sowohl bei der NASA als auch bei der Air Force als Astronaut und wurde am 30. Juni 1966 von der Air Force für das Manned-Orbiting-Laboratory-Programm (MOL) ausgewählt. Er war als Besatzung der militärischen Raumstation vorgesehen, bis das Programm im Jahr 1969 gestoppt wurde, und er von der NASA übernommen wurde.
Fullerton wurde Mitglied der Unterstützungsmannschaften für die Mondmissionen Apollo 14, 15, 16 und 17. Nach dem Ende des Mondprogramms 1972 wechselte Fullerton zum Space-Shuttle-Programm und arbeitete am Cockpit-Design. 1977 wurde Fullerton Testpilot für den Space-Shuttle-Prototyp Enterprise und führte dabei zusammen mit Fred Haise Anflug- und Landetests durch.
Am 22. März 1982 startete Fullerton als Pilot der Raumfähre Columbia unter dem Kommando von Jack Lousma zu seiner ersten Mission ins All. Bei der achttägigen STS-3-Mission wurde die Columbia auf ihrem dritten Testflug auf ihre thermale Widerstandsfähigkeit hin geprüft. Außerdem wurde der Roboterarm des Shuttles getestet. Die Landung erfolgte am 30. März 1982 zum ersten und einzigen Mal in White Sands in New Mexico.
Am 29. Juli 1985 startete Fullerton als Kommandant der Raumfähre Challenger zur Spacelab-2-Mission (STS-51-F) in den Weltraum. Es war der erste Flug des europäischen Raumlabors ohne Druckmodul – die Experimente (in der Hauptsache in den Disziplinen Astronomie und Astrophysik) waren auf drei Paletten im Laderaum der Challenger installiert. Die Besatzung arbeitete im Zwei-Schicht-Betrieb, um eine möglichst hohe Ausnutzung der Experimente zu erzielen.
Der am 9. Januar 2014 gestartete Cygnus Orb-1 Raumtransporter wurde nach ihm benannt.
starb Subrahmanyan Chandrasekhar
1930 verließ Chandrasekhar sein Heimatland und setzte seine Studien der Physik am Trinity College in Cambridge (England) fort, was aufgrund eines Stipendiums möglich war. In den 18 Tagen auf See – von Madras nach Southampton – schrieb Chandrasekhar Physikgeschichte. Im Alter von 19 Jahren berechnete und fand er die Grenzmasse für Weiße Zwerge, die Chandrasekhar-Grenze, nach der die Masse eines Weißen Zwerges nicht mehr als ungefähr 1,4 Sonnenmassen betragen kann.
Chandrasekhar promovierte 1933 und erhielt (zu seiner eigenen Überraschung) ein weiteres Stipendium am Trinity College. Dadurch konnte er seine Arbeit über den von ihm entdeckten Grenzwert fortsetzen und zum Abschluss bringen. 1983 erhielt er den Nobelpreis für Physik „für seine theoretischen Studien der physikalischen Prozesse, die für die Struktur und Entwicklung der Sterne von Bedeutung sind“.
Seine Forschungsergebnisse legte er häufig in Monografien vor, so über den Aufbau der Sterne 1939 („Introduction to the study of stellar structure“), Dynamik von Stern-Systemen 1943, Strahlungstransport 1950, hydrodynamische Stabilität 1961, Rotationsfiguren von Flüssigkeiten 1969 („Ellipsoidal Figures of Equilibrium“) oder die mathematische Theorie schwarzer Löcher 1983.
1995 veröffentlichte er eine Ausgabe von Newtons Principia, die er mit einem ausführlichen Kommentar versah – „Newton’s Principia for the Common Reader“.
Zu Ehren Subrahmanyan Chandrasekhars wurde ein von der NASA gebauter und 1999 gestarteter Röntgensatellit Chandra X-Ray Observatory benannt. Ein 1970 entdeckter Asteroid des äußeren Hauptgürtels wurde ebenfalls nach ihm benannt: (1958) Chandra.
Missionsende von Mars Observer
Mars Observer war eine NASA-Raumsonde zum Mars, die 1992 gestartet wurde. 1993 ging der Kontakt 4 Tage vor dem Einschwenken in den Mars-Orbit verloren und konnte nie wieder hergestellt werden. Die genaue Ursache ist bis heute unbekannt.
Mars Observer startete am 25. September 1992 an Bord einer Trägerrakete vom Typ Titan III/Commercial von Launch Complex 40 auf Cape Canaveral zum Mars. Schon während des Flugs traten Fehlfunktionen auf, so verlor die Sonde mehrmals die Orientierung aufgrund verschmutzter und defekter Navigationssensoren. Am 26. Juli 1993 machte die Kamera MOC die zwei einzigen Bilder vom Mars, die je von Mars Observer zur Erde gesendet wurden.
Als man schließlich am 21. August 1993, drei Tage vor der Ankunft, mit den Vorbereitungen zum Einschwenken in den Mars-Orbit begann, meldete sich Mars Observer nicht mehr. Alle Versuche der Kontaktaufnahme blieben ergebnislos, so dass die Sonde schließlich am 22. September 1993 offiziell als verloren erklärt wurde.
Start von Orbiting Astronomical Observatory 3 (Copernicus Observatory)
Das Orbiting Astronomical Observatory 3 (OAO-3), auch Copernicus genannt, war ein amerikanisch-britisches Weltraumteleskop für den Ultraviolett- und Röntgenbereich.
OAO-3 wurde von der NASA am 21. August 1972 mit einer Atlas-Centaur-Rakete in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht. Zu Ehren von Nikolaus Kopernikus wurde es nach dem Start in Copernicus Observatory umbenannt. Mit einer Masse von 2,2 Tonnen war es das damals schwerste Weltraumteleskop. Hauptexperiment war ein vom Princeton University Observatory unter Leitung von Lyman Spitzer entwickeltes Ultraviolettteleskop mit 80 cm Hauptspiegeldurchmesser, kombiniert mit mehreren Spektrographen für den Ultraviolettbereich zwischen 90 und 330 nm Wellenlänge. Daneben verfügte OAO-3 über vom University College London entwickelte Röntgenexperimente.
Zwischen 1972 und Februar 1981 gewann OAO-3 Ultraviolettspektren von insgesamt 551 Objekten, hauptsächlich hellen Sternen. Das Ultraviolettlicht wird teilweise durch Gas und Staub zwischen Erde und Stern absorbiert. Mit OAO-3 wurde deshalb ein wesentlich besseres Verständnis von Zusammensetzung und Zustand dieser interstellaren Materie gewonnen.
Start von Gemini 5
Der Flug von Gemini 5 war auf acht Tage ausgelegt, doppelt so lang wie der vorgehende Flug von Gemini 4. Das Ziel von Gemini 5 war, die Zuverlässigkeit aller Systeme bei solch einer Dauer zu demonstrieren, und den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Astronauten zu untersuchen.
Erstmals sollte die Energieversorgung nicht nur durch Batterien, sondern auch durch Brennstoffzellen erfolgen, außerdem war geplant, Rendezvous-Manöver mit einem Zielsatelliten durchzuführen, den Gemini 5 selbst aussetzen sollte.
Gemini 5 startete dann am 21. August 1965. Schon nach zwei Stunden setzten Cooper und Conrad den Zielsatelliten aus, doch kurz danach gab es einen Druckabfall in den Brennstoffzellen, was die Astronauten zum Abschalten einiger Systeme zwang und das Rendezvous-Manöver unmöglich machte.
Kurzzeitig wurde sogar ein Abbruch des Fluges erwogen. Als sich jedoch der Druck stabilisierte und Tests am Boden zeigten, dass auch mit diesem geringen Druck gearbeitet werden konnte, wurden die Systeme nach und nach wieder eingeschaltet und die Mission fortgesetzt.
Mit acht Tagen stellte die Besatzung einen neuen Langzeitrekord im Weltall auf, womit die USA auf diesem Gebiet gegenüber der Sowjetunion in Führung gingen. Damit war auch bewiesen, dass Menschen für einen längeren Zeitraum in der Schwerelosigkeit leben können als für einen Mondflug benötigt wird.
wurde Paul-Pierre Henry geboren
Nach dem Tod von Jean Chacornac waren die beiden Brüder Paul und Prosper Henry mit der Vollendung der Sternkarten beauftragt. Zur Erleichterung dieser Aufgabe bedienten sie sich der Fotografie. Die hierzu notwendigen Instrumente, einschließlich der großen Objektive, stellten sie selbst her. Ihnen ist die rasche Entwicklung der Astrofotografie im 19. Jahrhundert wesentlich zu verdanken.
Sie stellten zahlreiche Fernrohre und andere astronomische Instrumente her. Am Observatorium von Paris entdeckte jeder der Brüder sieben Asteroiden. Im November 1885 entdeckten sie erstmals fotografisch den Reflexionsnebel um die Plejaden.
Zu Ehren der Gebrüder wurde der 42 km große Mondkrater Henry Frères benannt, der Marskrater Henry, wie auch der Asteroid (1516) Henry.
wurde Giacomo Filippo Maraldi geboren
Die meiste Zeit seines Lebens arbeitete er am Pariser Observatorium (1687–1718). Seit 1702 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Paris. Von 1700 bis 1718 arbeitete er an einem Katalog von Fixsternen.
Von 1672 bis 1719 untersuchte er intensiv den Mars. Er entdeckte 1704 die Nordpolarkappe des Mars. Die Südpolarkappe hatte 1672 Christiaan Huygens entdeckt. Er konnte die Rotationsperiode des Mars zu 24 h 39 min bestimmen.
Außerdem entdeckte er R Hydrae, einen veränderlichen Stern. Er erkannte, dass die bei totalen Sonnenfinsternissen sichtbare Korona zur Sonne gehört.
Nach ihm sind der Mons Maraldi und der Krater Maraldi auf dem Erdmond benannt, ebenso ein Marskrater.