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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
starb Lyman Spitzer
Spitzer ist einer der Urheber der Idee von Weltraumteleskopen. Schon 1946 beschrieb er die Vorteile durch fehlende Luftunruhe und die Zugänglichkeit weiter Wellenlängenbereiche. Später spielte er eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung von Weltraumteleskopen wie OAO-3 (Copernicus) und dem Hubble-Weltraumteleskop.
Spitzer forschte auf vielen Gebieten der Physik und Astrophysik, besonders zur Physik der interstellaren Materie, Stellardynamik, Plasmaphysik und Kernfusion. Spitzer stellte fest, dass die interstellare Materie aus mehreren Phasen verschiedener Temperatur und Dichte besteht. Auf Spitzer geht das Stellarator-Konzept für Experimente zur kontrollierten Kernfusion zurück, entwickelt am Projekt Matterhorn (Kernfusionsforschungen im Vorläufer des Princeton Plasma Physics Laboratory) der Princeton University in den 1950er Jahren.
Nach Lyman Spitzer sind das Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer Space Telescope und der Asteroid (2160) Spitzer benannt.
Missionsende von Pioneer 7
Pioneer 7 war eine Raumsonde der US-amerikanischen Weltraumorganisation NASA im Rahmen des Pioneer-Programms. Sie war die zweite von vier erfolgreichen und einer fehlgeschlagenen Pioneer-Sonden zur Messung der Sonnenaktivität und deren Auswirkung auf den interplanetaren Raum. Sie sollte wie die Pioneer 6 und die geplanten nachfolgenden Sonden auf einer heliozentrischen Umlaufbahn Messungen vornehmen und unter anderem vor Sonnenstürmen warnen.
Nach dem Start wurde Pioneer 7 in eine heliozentrische Umlaufbahn zwischen der Erde und dem Mars gebracht. Eine Rotation von 60 Umdrehungen pro Minute um die Längsachse der Sonde sorgte für eine Spinstabilisierung. Die Messergebnisse wurden auf einem Bandlaufwerk zwischengespeichert und dann an die Bodenstation übertragen.
Da die Sonde außerhalb der Erdumlaufbahn flog, konnte sie am 7. September 1968 den magnetischen Schweif der Erde untersuchen. Am 20. März 1986 flog Pioneer 7 in einer Entfernung von ca. 12,3 Millionen Kilometern am Kometen Halley vorbei und untersuchte die Wechselwirkung zwischen aus dem Kometen austretenden Wasserstoff und dem Sonnenwind. Auch Pioneer 7 war wie ihre Vorgängerin nur auf eine Betriebsdauer von 6 Monaten ausgelegt, lieferte jedoch wesentlich länger Daten.
Start von Wissenschaftsmodul Kwant (MIR)
Das Modul Kwant wurde am 31. März 1987 gestartet, dockte nach Verzögerung im Andockmanöver am 9. April an die Raumstation Mir an und war damit das erste Modul zur Erweiterung der Raumstation.
Kwant diente wissenschaftlichen Arbeiten, überwiegend astrophysikalischen Untersuchungen. Da es eine der beiden axialen Andockstellen besetzte, verfügte Kwant seinerseits über einen weiteren Andockpunkt für Sojus- oder Progress-Raumschiffe sowie über entsprechende Pumpen und Leitungen, um angelieferten Treibstoff in das Basismodul weiterzuleiten. Die Startmasse betrug elf Tonnen, die Länge 5,30 Meter und der Durchmesser 4,35 Meter.
Missionsende von Explorer 1
Meilenstein: Erster US-amerikanischer Erdsatellit
Explorer 1 startete am 1. Februar 1958 und war der erste künstliche Erdsatellit der USA (1958) und weltweit der dritte nach den beiden Satelliten Sputnik 1 und 2 der Sowjetunion.
Explorer 1 war deutlich kleiner und leichter als der sowjetische Sputnik, lieferte jedoch zahlreiche Messdaten über die Ionosphäre, die auf einen Strahlungsgürtel (später Van-Allen-Gürtel benannt) rings um die Erde schließen ließen.
Mit späteren Explorer-Starts wurde der Strahlungsgürtel – und ein außerhalb liegender zweiter – genauer erforscht und erwies sich als gefährlich für die bemannte Raumfahrt, deren Vorplanungen schon länger liefen.
Im Laufe der Zeit sank die Bahn langsam wegen der Bremswirkung der obersten Luftschichten (Exosphäre) – im Durchschnitt um 30 km pro Jahr. Daraus konnte – wie auch aus den ersten sowjetischen Satelliten – schon 1958/59 das Modell der hohen Erdatmosphäre verbessert werden. Die bis dato angenommene Luftdichte war um ein mehrfaches zu gering angesetzt worden. Nach 12 Jahren im All verglühte Explorer am 31. März 1970 in etwa 100 km Höhe.
Start von Luna 10 (1. Mondorbiter)
Meilenstein: Erste Raumsonde in einem Mondorbit
Die sowjetische Mondsonde Luna 10 startete am 31. März 1966 und schwenkte als erste Raumsonde am 3. April in einen Mondorbit ein. Die Experimente an Bord vermaßen das Magnetfeld des Mondes und detektierten Mikrometeoriten und Teilchen. Aus den Veränderungen der Bahn konnte man erstmals auf Massekonzentrationen in der Mondkruste schließen.
Am 3. April 1966 wurde bei der Eröffnung des 23. Kongresses der KPdSU eine aufgezeichnete Sendung von Luna 10 abgespielt: Ingenieure hatten die Sonde so programmiert, dass sie Die Internationale abspielte.
Luna 10 war 56 Tage im Mondorbit in Betrieb und absolvierte in dieser Zeit 460 Mondumkreisungen. Als die Batterien leer wurden, brach die Kommunikation mit der Sonde ab. Wie lange Luna 10 anschließend noch im Mondorbit verblieb, ist unsicher. Man nimmt an, dass sie noch im gleichen Jahr an unbekannter Stelle auf den Mond stürzte.
wurde Patrick Graham Forrester geboren
Ende 2000 wurde Forrester für seinen ersten Raumflug nominiert. STS-105 wurde im August des folgenden Jahres durchgeführt und war eine Crewaustausch-Mission: Die ISS-Expedition 3 nahm ihre Arbeit an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) auf, während die zweite Langzeitbesatzung abgeholt und zur Erde zurückgebracht wurde. Zusammen mit Dan Barry führte Forrester zwei Ausstiege durch, während der mit MISSE das erste Experiment außerhalb der ISS installiert wurde.
Seit August 2002 trainierte Forrester für die Mission STS-117, die im Juni 2007 stattfand. Die Atlantis brachte das S3/S4-Element zur Internationalen Raumstation. Zusammen mit Steven Swanson führte er zwei der vier Außenbordeinsätze durch. Dabei wurden das S3/S4-Bauteil an die Station montiert, die Solarpaneele aus- und der zweite Flügel des Solarmoduls P6 eingefahren.
Zu seinem dritten Raumflug startete Forrester am 29. August 2009. Die Raumfähre Discovery brachte ihn im Rahmen der Mission STS-128 zur Internationalen Raumstation. Die Landung erfolgte am 12. September 2009.
Am 2. Juni 2017 übernahm Forrester von Christopher Cassidy das Amt als Leiter der Astronauten-Abteilung (chief of the Astronaut Office) der NASA.
wurde Philip C. Keenan geboren
Philip C. Keenan erhielt in den Jahren 1929 und 1930 seine Bachelor- und Master-Abschlüsse an der University of Arizona. Er wechselte anschließend an die University of Chicago und wurde dort 1932 unter Otto von Struve und Christian T. Elvey (1899–1970) mit der Arbeit "An Astrophysical Study of the Solar Chromosphere" promoviert. Er unterrichtete dort bis 1942 und trat dann dem Navy Bureau of Ordnance bei.
1946 wurde er Assistenzprofessor an der Ohio State University in Columbus und Mitarbeiter am Perkins-Observatorium der Ohio State und Ohio Wesleyan University. Er blieb dort bis zu seinem Ruhestand 1976, war dort darüber hinaus weitere 24 Jahre als Emeritus und bis zu seinem Tode wissenschaftlich aktiv.
Das in den Jahren von 1939 bis 1943 von William Wilson Morgan und Keenan entwickelte und nach ihnen benannte MK-System ist noch heute das gebräuchlichste System in der Spektralklassifikation. Des Weiteren befasste sich Keenan besonders mit Sternentwicklung und kühleren Sternen mit komplexen Spektren.
Am 5. Juli 2001 wurde der Asteroid (10030) Philkeenan nach ihm benannt.
starb Theodor Johann Christian Ambders Brorsen
1846 arbeitete Brorsen am astronomischen Observatorium in Kiel, 1847 in Altona. Dann nahm er eine Stelle am privaten Observatorium von John Parish in Senftenberg in Böhmen an. Nach dem Tode des Barons Parish 1858 ließen dessen Erben das Observatorium in Senftenberg abreißen und die Instrumente verkaufen, obwohl Brorsen angeboten hatte, gratis weiterzuarbeiten. Trotzdem blieb Brorsen noch zwölf weitere Jahre in Senftenberg und setzte die Beobachtungen mit seinen eigenen Instrumenten fort, machte aber keine größeren Entdeckungen mehr.
Brorsen entdeckte fünf Kometen: 1846 III, 1846 VII, 1847 V, 1851 III und 1851 IV. Zwei davon sind als periodische Kometen nach ihm benannt. 1850 entdeckte Brorsen den heute als „Flammen-Nebel“ bekannten Gasnebel bei Zeta Orionis, NGC 2024, wieder neu, der jedoch zuvor – ohne Brorsens Wissen – schon 1786 von Wilhelm Herschel entdeckt und beschrieben worden war. 1856 entdeckte Brorsen den Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange, der als NGC 6539 katalogisiert wurde.
1854 veröffentlichte Brorsen die ersten systematischen Untersuchungen über den sogenannten Gegenschein des Zodiakallichtes, in denen er auch das Phänomen bereits richtig erklärte. Dabei beschrieb Brorsen auch als erster, dass das Zodiakallicht den gesamten Himmel umfasst, denn Zodiakallicht und Gegenschein sind durch eine unter günstigen Bedingungen schwach sichtbare Lichtbrücke verbunden. Weiter untersuchte Brorsen Sternbedeckungen und die Eigenbewegung der Fixsterne. Als berechnender Astronom befasste er sich besonders mit den Perihelen von Kometen- und Planetenbahnen.
Der Asteroid 3979, am 8. November 1983 von Antonín Mrkos in Kleť entdeckt, wurde auf Vorschlag von Jana Tichá „Brorsen“ genannt
wurde Svein Rosseland geboren
Nach nur drei Semestern verließ er die Universität Oslo und wurde Assistent bei Vilhelm Bjerknes am Geophysikalischen Institut Bergen. 1920 wechselte er zum Physikalischen Institut (heute Niels-Bohr-Institut) in Kopenhagen. 1924–1926 verbrachte er als Rockefeller Fellow am Mount-Wilson-Observatorium in Pasadena. 1927 erwarb er an der Universität Oslo seinen Ph.D.
Von 1928 bis 1964 war er Professor an der Universität Oslo. 1934 baute er das Institut für Theoretische Astrophysik Institutt for Teoretisk Astrofysikk auf, das er in der Folge leitete. 1938 konstruierte er den Oslo Analyzer, den zeitweilig leistungsfähigsten Differential Analyzer.
Beim Einmarsch der Deutschen flüchtete er in die USA und wurde Professor an der Princeton University. 1943 ging er nach London, wo er an der Entwicklung des Radar arbeitete und zu Unterwasserexplosionen forschte.
1946 kehrte er nach Norwegen zurück. 1948 beteiligter sich an der Gründung des Instituts für Energietechnik Institutt for energiteknikk. Um 1955 war er die treibende Kraft bei den Gründungen der Norwegian Academy of Technological Sciences und des Solarobservatoriums in Harestua Solobservatoriet på Harestua.
Der Asteroid (1646) Rosseland ist nach ihm benannt, ebenso der Mondkrater Rosseland.
wurde Hans Wintzer Osten geboren
Bereits während seiner Schulzeit begann er, sich mit astronomischen Beobachtungen und später auch mit mathematischen Berechnungen zu beschäftigen. Anleitung und Unterstützung erhielt er unter anderem von Carl Schilling, dem späteren Leiter der Navigationsschule Bremen. Bei einem Nachbarn konnte er ein Teleskop benutzen. Später verfügte er über ein eigenes 2,5-Zoll-Teleskop von Reinfelder & Hertel aus München und ein Ringmikrometer.
Von 1895 bis 1897 arbeitete er an der Positionsbestimmung von Sonnenflecken. 1897 entdeckte er in einer Bibliothek das "Lehrbuch der Bahnbestimmung von Kometen und Planeten" von Theodor Oppolzer und begann, sich mit der Bahnbestimmung besonders von Kometen und Asteroiden zu befassen. 1897 reichte er eine Arbeit zur Bahnberechnung des von Charles Dillon Perrine am 8. Dezember 1896 entdeckten Kometen 1896 VII (Perrine) an die "Astronomischen Nachrichten" ein, der später offiziell 18D/Perrine-Mrkos benannt wurde. 1899 veröffentlichten die "Astronomischen Nachrichten" einen Artikel von Hans Osten zur Bahn des Asteroiden Eros.
Der 1931 entdeckte Hauptgürtel-Asteroid (1207) Ostenia wurde nach ihm benannt.
starb Isaac Newton
Meilenstein: Newtonsches Gravitationsgesetz entwickelt
Sir Isaac Newton ist einer der größten Wissenschaftler aller Zeiten. Er war auf vielerlei Gebieten aktiv, sodass wir ihn unter anderem als Physiker, Mathematiker, Astronom, Philosoph, Alchemist und Politiker bezeichnen können. Er ist der Begründer der klassischen Mechanik und der Infinitesimalrechnung, aber vor allem sein Gravitationsgesetz brachte die Wissenschaften Astronomie und Physik ein großes Stück voran.
Newton ist der Verfasser der "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica", in denen er mit seinem Gravitationsgesetz die universelle Gravitation beschrieb und die Bewegungsgesetze formulierte, womit er den Grundstein für die klassische Mechanik legte. Fast gleichzeitig mit Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte Newton die Infinitesimalrechnung. Er verallgemeinerte das binomische Theorem mittels unendlicher Reihen auf beliebige reelle Exponenten. Bekannt ist er auch für seine Leistungen auf dem Gebiet der Optik: die von ihm verfochtene Teilchentheorie des Lichtes und die Erklärung des Lichtspektrums.
Wegen seiner Leistungen, vor allem auf den Gebieten der Physik und Mathematik, gilt Sir Isaac Newton als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Die Principia Mathematica werden als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werke eingestuft.
Nach ihm benannt wurden der 1908 von Joel Hastings Metcalf in Taunton entdeckte Asteroid (662) Newtonia, der am 5. September 1986 von Henri Debehogne am La-Silla-Observatorium entdeckte Asteroid (8000) Isaac Newton, der Marskrater Newton sowie Newton, ein Mondkrater.
wurde Rene Descartes geboren
Er gilt als der Begründer des modernen frühneuzeitlichen Rationalismus.
Descartes ist der Erfinder der sogenannten analytischen Geometrie, welche Algebra und Geometrie verbindet. Sein rationalistisches Denken nennt man auch Cartesianismus. Von ihm stammt das berühmte Diktum „cogito ergo sum“ (deutsch „Ich denke, also bin ich“), welches die Grundlage seiner Metaphysik bildet.
Seine naturwissenschaftlichen Arbeiten sind zwar früh durch die newtonsche Physik widerlegt worden – sei es seine Ablehnung des Gravitationsprinzips oder seine Wirbel-Theorie –, Descartes’ Leistungen im naturwissenschaftlichen Bereich dürfen aber nicht unterschätzt werden, da er einer der wichtigsten und strengsten Vertreter des Mechanizismus ist, der die ältere aristotelische Physik abgelöst hat.
1935 wurde der Mondkrater Descartes und 1993 der Asteroid (3587) Descartes nach ihm benannt.