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Pressemeldungen

des Astronomiemuseums

Der größte deutsche Meteorit ist ein Franke und im Astronomiemuseum zu sehen.

Sonneberg, den

03. November 2024

Größter deutscher Meteorit im Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg zu sehen

Der größte deutsche Meteorit "Issigau" wird vom 5. November bis 31. Dezember 2024 erstmals öffentlich im Astronomiemuseum der Sterwnarte Sonneberg ausgestellt

Das Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg präsentiert als erstes Museum den größten und schwersten Meteoriten Deutschlands. Dieser wurde auf der Mineralienmesse in München, der "Munich Show" (vom 24. bis 27. Oktober 2024) vorgestellt.

Der Eisenmeteorit Issigau wird vom 05. November bis zum 31. Dezember 2024 im Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg zu sehen sein.

"Wir freuen uns sehr, die Ersten nach der Präsentation auf der 'Munich Show' zu sein, die den Meteoriten der Öffentlichkeit zeigen können", so Thomas Müller, Leiter des Astronomiemuseums. "Er ist keine 40 km von Sonneberg gefunden worden, also fast vor unserer Haustür." Da war es uns ein großes Anliegen, den Meteoriten der Öffentlichkeit zu zeigen."

Nachdem bei Grabungsarbeiten in Reitzenstein, einem Ortsteil der Gemeinde Issigau in Oberfranken, ein Metallbrocken mit einer Masse von 136,4 kg entdeckt wurde, war schnell klar, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Meteorit ist. Erste Untersuchungen an der Technischen Universität München bestätigten, dass das Fundstück hauptsächlich aus Eisen und Nickel besteht. Er ist wahrscheinlich schon vor vielen tausend Jahren auf die Erde gefallen, wie die starke Verwitterung der Oberfläche zeigt.

"Er war bereits im Sommer des letzten Jahres abseits der Öffentlichkeit in Sonneberg, um hier digitalisiert zu werden." Allerdings war da die wissenschaftliche Untersuchung noch nicht angelaufen und somit eine Präsentation noch nicht sinnvoll, da ein Meteorit erst wissenschaftlich untersucht und dokumentiert werden sollte, bevor er der Öffentlichkeit gezeigt wird", erläutert Müller.

Im Jahr 2024 führte die Universität Brüssel eine detaillierte Analyse und Klassifizierung des entnommenen Bohrkernmaterials durch. Das Ergebnis zeigte, dass es sich um einen Metall-Meteoriten vom Typ IIIAB handelt, mit einem Nickelgehalt von 8,89 %, klassifiziert als mittlerer Oktaedrit. Der Meteorit misst etwa 60 x 35 x 21 cm.

Der Name "Issigau" wurde gewählt, weil der Fundort Reitzenstein ein Ortsteil der Gemeinde Issigau ist, einem kleinen Dorf mit knapp 1.000 Einwohnern am Rande des Frankenwaldes. Der offizielle Name des Meteoriten - entweder "Issigau" oder "Reitzenstein" - wurde jedoch noch nicht von der Meteoritical Society bestätigt. Für die offizielle Anerkennung muss das Fundstück erst angeschnitten und Probenmaterial in einer zertifizierten Forschungseinrichtung hinterlegt werden. Derzeit soll der Meteorit aber ungeschnitten bleiben.

Trotz intensiver Nachsuche mit professionellen Metalldetektoren im Streufeld um Reitzenstein wurden keine weiteren Bruchstücke gefunden.

Weitere bedeutende Meteoritenfunde in Deutschland:

  • Steinbach-Rittersgrün, Sachsen (1833): Ein 86,5 kg schwerer Eisenmeteorit vom Typ IVA-anomal, ein sogenannter "Siderophyr", der zu gleichen Teilen aus Metallen und Silikaten besteht.
  • Unter-Mässing (1920): Ein 80,0 kg schwerer reiner Eisen-Nickel-Meteorit vom Typ IIC, ein plessitischer Oktaedrit, entdeckt bei Greding.
  • Bitburg (vor 1805): Ein Metall-Meteorit von etwa 1,5 Tonnen, von dem heute kaum noch Originalmaterial existiert, da fast alles eingeschmolzen wurde.
  • Blaubeuren: Mit 30,7 kg der schwerste Steinmeteorit Deutschlands, ein H4-5 Chondrit, der bereits 1989 gefunden, aber erst 2020 als Meteorit bestätigt wurde.

Bedeutung von Meteoritenfunden:

Meteoriten sind für die Wissenschaft von großem Interesse, da sie wichtige Informationen über die Entstehung des Sonnensystems liefern. Obwohl weltweit bisher nur etwas mehr als zehntausend Meteoriten entdeckt wurden - viele davon in der Antarktis aufgrund der besseren Erhaltungsbedingungen - sind Funde in Deutschland mit bislang 56 gesicherten Meteoriten äußerst selten.

Aufruf zur Meteoritensuche:

Meteoritenfunde sind nicht nur wissenschaftliche Schätze, sondern gehören in Deutschland auch dem Finder. Daher lohnt es sich, aufmerksam zu sein und bei Verdacht Experten zu kontaktieren. Jeder gefundene Meteorit trägt zum Verständnis unseres Universums bei. "Wenn Sie denken, Sie haben einen Meteoriten gefunden, wenden Sie sich bitte an uns."

Öffnungszeiten und Kontakt:

Das Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg hat täglich außer montags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Bilder und weitere Pressemeldungen finden Sie hier: https://astronomiemuseum.de/presse

Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an:
Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg
Thomas Müller
Telefon: +49 3675 81218
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Website: https://astronomiemuseum.de


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